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Moody's lobt Deutschland

Moody's hat Deutschland ein gutes Zeugnis ausgestellt und Fortschritte bei der Haushaltskonsolidierung gelobt. Die größte Gefahr für die Kreditbewertung des Bundes sieht die Ratingagentur in der anhaltenden Euro-Schuldenkrise.

Von Brigitte Scholtes | 18.04.2013
    Der negative Ausblick bleibt zwar. Aber eigentlich ist die amerikanische Rating-Agentur Moody's ganz zufrieden mit Deutschland. Die Topbonitätsnote Aaa bleibt deshalb vorläufig erhalten. Denn Moody's lobt in seinem jährlichen Bonitätsbericht die Fortschritte Deutschlands bei der Haushalts-Konsolidierung, im vergangenen Jahr sei erstmals seit fünf Jahren wieder ein Haushaltsüberschuss ausgewiesen worden. Aber die Rating-Agentur legt die Latte hoch: Sie erwartet, dass Deutschland auch in Zukunft ausgeglichene Haushalte vorlegen werde.

    Die Gesamtverschuldung von 80 Prozent im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt hält Moody's zwar immer noch für zu hoch. Aber der Anstieg sei während der Finanz- und Schuldenkrise erheblich langsamer gewesen als bei anderen Staaten, außerdem sollte der Schuldenstand innerhalb der nächsten fünf Jahre wieder auf 70 Prozent sinken. Und nicht zuletzt verweisen die Analysten von Moody's auf die niedrigen Finanzierungskosten. Darin zeige sich das Vertrauen der Investoren, der Zinsaufwand halte sich also in Grenzen. Die Agentur lobt zudem die breite Wirtschaftsbasis Deutschlands und seine hochgradige Wettbewerbsfähigkeit. Dass der Ausblick trotzdem negativ bleibt, liegt an der Wirtschaftsschwäche im Euroraum und an der Euro-Schuldenkrise.

    Während Moody's eher positiv gestimmt ist, ist die Rating-Agentur Egan-Jones kritischer. Die Risiken aus der Schuldenkrise sind dem kleinen amerikanischen Wettbewerber von Moody's Grund genug, die Bonität Deutschlands weiter herabzustufen.