Internationaler Strafgerichtshof
Morde, Folter, Vertreibungen: Lange Haftstrafen für Kriegsverbrechen in Zentralafrika

Zwei frühere Politiker der Zentralafrikanischen Republik sind wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vom Internationalen Strafgerichtshof zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt worden.

    Zu sehen ist das Gebäude des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag.
    Der Internationale Strafgerichtshof verurteilte zwei frühere Politiker der Zentralafrikanischen Republik. (picture alliance / ANP / Remko de Waal)
    Die Richter in Den Haag sahen es als erwiesen an, dass der einstige Abgeordnete Yekatoms und der frühere Sportminister Ngaïssona 2013 und 2014 als Miliz-Befehlshaber für Morde, Folterungen und Vertreibungen direkt verantwortlich waren. Sie wurden zu 15 Jahren und zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt. 
    Nach Angaben des Staatsanwalts hatten beide zum engeren Kreis rund um Ex-Präsident Bozizé gehört, der einen Staatsstreich plante. Dazu seien vorwiegend christliche Milizen aufgebaut worden. Die Angeklagten hätten gezielt Angriffe auf die muslimische Bevölkerung geplant und selbst mit ausgeführt.
    In der Zentralafrikanischen Republik, deren rund sechs Millionen Einwohner zu den ärmsten Menschen der Welt gehören, kommt es seit Jahren immer wieder zu Kämpfen verschiedener Gruppierungen. Oft geht es dabei um die Kontrolle über Rohstoffe.
    Diese Nachricht wurde am 25.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.