
Zwölf Stunden Tag und Nacht hatten wir bereits vor drei Tagen. Die Sonne hat nun seit ihrer tiefsten Stellung zu Winterbeginn kurz vor Weihnachten bereits den halben Weg zur Höchststellung zu Sommeranfang absolviert.
Natürlich bewegt sich die Sonne nicht wirklich – ihr Zug durch die Sternbilder spiegelt nur den Lauf der Erde wider. Derzeit steht die Sonne für uns vor dem Sternbild Fische, im Juni strahlt sie in Stier und Zwillingen – weil die Erde dann ein Stück weiter über ihre Bahn gewandert ist. Das ist genauso wie ein Brunnen mitten auf einem Marktplatz mal Richtung Rathaus, mal Richtung Kirche zu stehen scheint, wenn man um ihn herum geht. Der Brunnen steht fest, aber der Hintergrund ändert sich.

Und dass die Sonne bei ihrem scheinbaren Lauf durch die Sternbilder mal höher und mal tiefer über den Himmel zieht, liegt an der Schrägstellung der Erdachse. Von morgen an wendet die Erde wieder die Nordhalbkugel der Sonne zu. Damit beginnt unser Sommerhalbjahr mit hoch stehender Sonne und langen Tagen und kurzen Nächten.