Nach Unfall an Schleuse
Mosel bleibt voraussichtlich bis März für Schiffsverkehr gesperrt

Nach einem Unfall an einer Schleuse im rheinland-pfälzischen Landkreis Cochem-Zell bleibt die Mosel voraussichtlich bis Ende März für den Schiffsverkehr gesperrt.

    Die Schleuse Müden nach dem Unfall
    Die Schleuse Müden nach dem Unfall (WSA Mosel-Saar-Lahn/dpa)
    Das teilte das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn mit. Bei dem Unfall war ein Güterschiff an der Schleuse Müden gegen das noch nicht vollständig geöffnete Tor gefahren. Beide Torflügel wurden aus ihrer Verankerung gerissen.
    Wegen der Sperrung liegen nun 70 Schiffe auf der Mosel still und können den Fluss nicht in talwärts Richtung Rhein befahren. Amtsleiter Albert Schöpflin sprach im Westdeutschen Rundfunk von einem "Verkehrskollaps". Es gebe keine Umfahrungsmöglichkeit, so dass alle Schiffe oberhalb der Schleuse "hier vermutlich für die nächsten drei Monate gefangen" seien.

    Auswirkungen auf die Wirtschaft

    Die Mosel ist für ansässige Unternehmen eine wichtige Route für Ressourcen und Rohstoffe. Die Industrie- und Handelskammer Trier fürchtet deshalb einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden, vor allem aber "einen massiven Vertrauensverlust für die Wasserstraße Mosel, die man seit Jahren durch eine Verlagerung von Gütern zu stärken versucht".
    Der Schmiermittel-Hersteller Liqui Moly etwa bezieht normalerweise wöchentlich etwa 2.000 Tonnen Rohstoffe über ein Schiff, wie ein Sprecher sagte. "Das werden wir jetzt auf die Straße verlagern müssen." Das Unternehmen rechnet bis Ende März mit etwa 800 benötigten Tankwagen und Mehrkosten von einer halben Million Euro.
    Diese Nachricht wurde am 09.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.