Theater und Ballett
Moskauer Bolschoi-Legende Juri Grigorowitsch gestorben

Der russische Choreograph Juri Grigorowitsch vom Moskauer Bolschoi-Ballett ist im Alter von 98 Jahren gestorben. Das teilte Russlands Staatliches Zentrales Theatermuseum in Moskau mit, das immer wieder Ausstellungen zu Leben und Werk des Ballettmeisters organisiert hat.

    Juri Grigorowitsch, russischer Choreograf und Präsident der Jury des Internationalen Ballettpreises "Benois de la Danse", nimmt an einer Pressekonferenz in Moskau, Russland, am 23. Mai 2011 teil.
    Juri Grigorowitsch bei einer Pressekonferenz im Jahr 2011 (Sergei Ilnitsky/dpa)
    Grigorowitsch prägte über Jahrzehnte das sowjetische und russische Ballett. Mehr als 30 Jahre leitete er die größte Balletttruppe der Welt am Bolschoiu und choreographierte dort unter anderem "Spartacus", "Iwan der Schreckliche" sowie "Romeo und Julia". Weltberühmt sind seine Bearbeitungen der Ballette "Schwanensee" und "Dornröschen".
    1991 rief Grigorowitsch den Ballett-Preis "Benois de la Danse" ins Leben. Die Auszeichnung würdigt die wichtigsten Tanzleistungen des vergangenen Jahres bei einer großen Gala. 1995 hatte Grigorowitsch das Haus im Streit um die künstlerische Ausrichtung zunächst verlassen. 2008 kehrte er dann im Alter von 81 Jahren noch einmal zurück, um in fester Anstellung die neuen Solisten zu führen, sich um die Aufführung neuer Stücke und die Pflege des Repertoires zu kümmern. Zeitweilig arbeitete er auch in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul.
    Diese Nachricht wurde am 19.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.