John Groves sitzt am Flügel und spielt einen seiner bekanntesten Titel.
Im Kopf entstehen Bilder von Sommertagen in der Südsee - man glaubt die Eiswürfel im Bacardi-Glas klirren zu hören. Aber wir sind nicht am weißen Südseestrand, sondern in einer weißen Villa in Hamburg. Firmensitz von Groves Sound Communications, einem Pionier des Sound Brandings.
"Sound Branding ist ein Prozess, der eine Soundidentität herstellt."
Jedes Unternehmen bekommt so seinen unverwechselbaren Klang. Und dazu gehört mehr als nur Werbemusik: Sounds auf Internetseiten, in Telefonwarteschleifen oder bei Messeauftritten – und auch: Soundlogos.
"Das Ding ist wirklich so einfach und so sauber – es ist distinctive, also es gibt nichts anderes oder gab wenigstens nichts anderes, dass genauso klingt. Es ist prägnant, short and to the point, ganz kurz. Es ist flexibel."
Das Soundlogo der Telekom, es stammt zwar nicht aus der Feder des 55-jährigen Briten – aber es verdeutlicht in seinen Augen, worum es geht. Akustische Logos sollen, genau wie visuelle, ein Identifikationsmerkmal des Unternehmens sein:
"Als sonic mnemonic: als kleine Eselsbrücke, man hört den Sound und denkt an das Produkt. Das will man."
In Hamburg geboren und in England aufgewachsen hat Groves immer schon mit Leidenschaft Musik für Werbung gemacht – und weiß, dass Unternehmen ihren guten Ton lange Zeit eher stiefmütterlich behandelten ... .
"Früher war es so, dass wir das Ende der Nahrungskette waren, als Musiker, und kamen immer als last thought. Musik gehört dazu - aber komischerweise: In der Kommunikation wurde es nie richtig bewusst eingesetzt, und das war unsere Chance."
Diese Chance ergriff Groves in den 80er Jahren und begann den Unternehmensklang systematischer anzugehen. Ein entscheidender erster Schritt war seine Arbeit für den früheren Tankstellenkonzern DEA:
"Es war die Geburt von Sound Branding, es war eine Marke, die einen durchgängigen Sound hat, den die überall benutzt hat."
Bevor der sympathische Überzeugungstäter 2002 seine Firma gründete, arbeitete er lange freiberuflich.
Von Adidas bis Wrigley's, von BMW bis Nivea: Die Referenzliste von GROVES ist lang. Aktuell betreut der Soundberater neben vielen kleinen Projekten drei feste Großkunden:
"Es ist übersichtlich - aber man geht in eine Beziehung mit einem solchen Kunden. Wenn man eine solche Soundidentität entwickelt ist es nicht so, dass man ein oder zwei die Woche produziert."
Im Gegenteil: Von der ersten Idee bis zur fertigen akustischen Marke vergeht je nach Kundengröße bis zu einem Jahr. Ein mittelgroßes Unternehmen kommt so am Ende auf Kosten im fünfstelligen Bereich.
Am Anfang des Sound Brandings steht eine Vorbereitungsphase mit Fragen: Welche Klänge nutzt die Firma bereits, wie klingen die Wettbewerber und wie können Markenattribute akustisch umgesetzt werden. In der Durchführungsphase geht es dann unter anderem darum, den angestrebten Klang im sogenannten Creative Brief für den Komponisten zu verdeutlichen:
"Das heißt wir sprechen über Musikgenre, wir sprechen über Tempi und wir sprechen darüber, welche Instrumente eingesetzt werden."
Erklärt Christoph Groß-Fengels, Berater und Projektkoordinator – und einer von sieben festangestellten Mitarbeitern bei GROVES. Er weiß auch, dass je nach Unternehmen unterschiedlich musikalische Stimmungen gewünscht werden. Firmen, die Wert legen auf ihr High-Tech-Image, setzen eher auf elektronische Instrumente und künstliche Schlagzeugsounds. Natürlich gibt es Ausnahmen:
"Audi ist ein gutes Beispiel. Das heißt, dass wir das Schlagzeug sehr modern gestalten, aber trotzdem mit Elementen kommen wie Streichern, Klavier und Bläsern, um die Tradition des Unternehmens darstellen zu können."
In der letzten Phase des Sound Brandings geht es unter anderem um feste Regeln, wie das Unternehmen mit den Sounds umgehen soll. Die sogenannten Brand Sound Guidelines schreiben beispielsweise vor, dass ein Soundlogo in Werbespots grundsätzlich frei steht. Sprechertexte dürfen also nicht darüber gesprochen werden:
" Das passiert immer wieder, das ist so wie wenn ich ne Broschüre drucke, und hab oben mein schönes Logo von BMW als Beispiel und klebe einfach schräg drüber, dass es jetzt den neuen 7er BMW gibt. Das würde man nie tun, weil man weiß, "das ist meine Marke und das identifiziert mich", und ich möchte das so klar wie möglich darstellen und das ist beim Soundlogo dann genauso."
Im Gespräch mit Christoph Groß-Fengels und John Groves ist zu spüren, welche Begeisterung hier bei der Arbeit mitspielt. Und Firmengründer Groves stört es auch nicht im selben Haus zu leben und zu arbeiten:
"Dem Workaholic hilft, dass man liebt was man tut. Und meine Kollegen sind ähnlich: Ich habe so ein wundervolles Team, die lieben was die tun, die teilen diese Vision, dass Sound Branding, Sound Communications irgendwann eingesetzt hat und wir einer von den Ersten dabei waren."
http://www.sound-branding.com/flash2/de/home.html
Im Kopf entstehen Bilder von Sommertagen in der Südsee - man glaubt die Eiswürfel im Bacardi-Glas klirren zu hören. Aber wir sind nicht am weißen Südseestrand, sondern in einer weißen Villa in Hamburg. Firmensitz von Groves Sound Communications, einem Pionier des Sound Brandings.
"Sound Branding ist ein Prozess, der eine Soundidentität herstellt."
Jedes Unternehmen bekommt so seinen unverwechselbaren Klang. Und dazu gehört mehr als nur Werbemusik: Sounds auf Internetseiten, in Telefonwarteschleifen oder bei Messeauftritten – und auch: Soundlogos.
"Das Ding ist wirklich so einfach und so sauber – es ist distinctive, also es gibt nichts anderes oder gab wenigstens nichts anderes, dass genauso klingt. Es ist prägnant, short and to the point, ganz kurz. Es ist flexibel."
Das Soundlogo der Telekom, es stammt zwar nicht aus der Feder des 55-jährigen Briten – aber es verdeutlicht in seinen Augen, worum es geht. Akustische Logos sollen, genau wie visuelle, ein Identifikationsmerkmal des Unternehmens sein:
"Als sonic mnemonic: als kleine Eselsbrücke, man hört den Sound und denkt an das Produkt. Das will man."
In Hamburg geboren und in England aufgewachsen hat Groves immer schon mit Leidenschaft Musik für Werbung gemacht – und weiß, dass Unternehmen ihren guten Ton lange Zeit eher stiefmütterlich behandelten ... .
"Früher war es so, dass wir das Ende der Nahrungskette waren, als Musiker, und kamen immer als last thought. Musik gehört dazu - aber komischerweise: In der Kommunikation wurde es nie richtig bewusst eingesetzt, und das war unsere Chance."
Diese Chance ergriff Groves in den 80er Jahren und begann den Unternehmensklang systematischer anzugehen. Ein entscheidender erster Schritt war seine Arbeit für den früheren Tankstellenkonzern DEA:
"Es war die Geburt von Sound Branding, es war eine Marke, die einen durchgängigen Sound hat, den die überall benutzt hat."
Bevor der sympathische Überzeugungstäter 2002 seine Firma gründete, arbeitete er lange freiberuflich.
Von Adidas bis Wrigley's, von BMW bis Nivea: Die Referenzliste von GROVES ist lang. Aktuell betreut der Soundberater neben vielen kleinen Projekten drei feste Großkunden:
"Es ist übersichtlich - aber man geht in eine Beziehung mit einem solchen Kunden. Wenn man eine solche Soundidentität entwickelt ist es nicht so, dass man ein oder zwei die Woche produziert."
Im Gegenteil: Von der ersten Idee bis zur fertigen akustischen Marke vergeht je nach Kundengröße bis zu einem Jahr. Ein mittelgroßes Unternehmen kommt so am Ende auf Kosten im fünfstelligen Bereich.
Am Anfang des Sound Brandings steht eine Vorbereitungsphase mit Fragen: Welche Klänge nutzt die Firma bereits, wie klingen die Wettbewerber und wie können Markenattribute akustisch umgesetzt werden. In der Durchführungsphase geht es dann unter anderem darum, den angestrebten Klang im sogenannten Creative Brief für den Komponisten zu verdeutlichen:
"Das heißt wir sprechen über Musikgenre, wir sprechen über Tempi und wir sprechen darüber, welche Instrumente eingesetzt werden."
Erklärt Christoph Groß-Fengels, Berater und Projektkoordinator – und einer von sieben festangestellten Mitarbeitern bei GROVES. Er weiß auch, dass je nach Unternehmen unterschiedlich musikalische Stimmungen gewünscht werden. Firmen, die Wert legen auf ihr High-Tech-Image, setzen eher auf elektronische Instrumente und künstliche Schlagzeugsounds. Natürlich gibt es Ausnahmen:
"Audi ist ein gutes Beispiel. Das heißt, dass wir das Schlagzeug sehr modern gestalten, aber trotzdem mit Elementen kommen wie Streichern, Klavier und Bläsern, um die Tradition des Unternehmens darstellen zu können."
In der letzten Phase des Sound Brandings geht es unter anderem um feste Regeln, wie das Unternehmen mit den Sounds umgehen soll. Die sogenannten Brand Sound Guidelines schreiben beispielsweise vor, dass ein Soundlogo in Werbespots grundsätzlich frei steht. Sprechertexte dürfen also nicht darüber gesprochen werden:
" Das passiert immer wieder, das ist so wie wenn ich ne Broschüre drucke, und hab oben mein schönes Logo von BMW als Beispiel und klebe einfach schräg drüber, dass es jetzt den neuen 7er BMW gibt. Das würde man nie tun, weil man weiß, "das ist meine Marke und das identifiziert mich", und ich möchte das so klar wie möglich darstellen und das ist beim Soundlogo dann genauso."
Im Gespräch mit Christoph Groß-Fengels und John Groves ist zu spüren, welche Begeisterung hier bei der Arbeit mitspielt. Und Firmengründer Groves stört es auch nicht im selben Haus zu leben und zu arbeiten:
"Dem Workaholic hilft, dass man liebt was man tut. Und meine Kollegen sind ähnlich: Ich habe so ein wundervolles Team, die lieben was die tun, die teilen diese Vision, dass Sound Branding, Sound Communications irgendwann eingesetzt hat und wir einer von den Ersten dabei waren."
http://www.sound-branding.com/flash2/de/home.html