Manch einer wird sich schon darüber gewundert haben, dass das Leitungswasser hier und da ein wenig wie Benzin riecht und schmeckt. Des Rätsels Lösung ist der Kraftstoffzusatz MTBE, der sich an manchen Orten über das Grundwasser bis in die Haushalte eingeschlichen hat. Wilhelm Püttmann ist als Umweltanalytiker an der Universität Frankfurt dem Stoff auf den Fersen. Und er weiß, warum sich MTBE im Boden und im Wasser wieder findet. Der Grund:
Das sind unterirdische Tank-Leckagen. Und da liegt auch eines der Hauptprobleme des MTBEs, dass in dem Moment, wo es ins Grundwasser gelangt ist, sein biologischer Abbau sehr schlecht ist.
Dadurch hält sich MTBE lange in der Umwelt. Wie giftig dieses sperrige Molekül für den Menschen ist, darüber streiten die Experten noch. Doch es gibt einige Ernst zu nehmende Einschätzungen, wie aus den USA:
Die 'Environmental Protection Agency’ – das ist das Umweltbundesamt der USA – hat ihn als potenzielles Karzinogen, also möglicherweise krebserregend, eingestuft.
Neben der möglichen Krebsgefahr macht den Experten noch eine weitere Eigenschaft des MTBE Kopfzerbrechen:
Das eigentliche Problem ist, dass dieser Stoff in sehr geringen Konzentrationen zu einer Beeinträchtigung des Geruchs und des Geschmacks von Wasser führt. Da reichen 20 Mikrogramm pro Liter – also 20 Millionstel Anteile - reichen aus, um einen unangenehmen Geruch von diesem Wasser ausgehen zu lassen.
Daher steigen die USA – angefangen mit Kalifornien - aus der MTBE-Nutzung vollständig aus und verwenden zukünftig Ethanol als Kraftstoffzusatz. Wilhelm Püttmann und seine Mitarbeiter verfolgen seit einigen Jahren die Ausbreitung von MTBE in Deutschland – und sie haben eine deutliche Entwicklung gemessen:
Wir haben hier am Main uns eine Probenahmestelle auserkoren, die wir sehr oft beproben auf Grund der räumlichen Nähe. Wenn wir die Werte, die wir dort messen, grafisch darstellen, dann haben wir ganz deutlich einen Trend zu steigenden Werten.
Starke Belastungen haben die Umweltanalytiker in mehreren Städten und Flüssen festgestellt:
Karlsruhe ist so eine Stadt. Dort ist einer der größten deutschen MTBE-Produzenten angesiedelt und wir haben das auch bei der Rheinbeprobung festgestellt: Bis Karlsruhe sind die Konzentrationen noch sehr gering und in Karlsruhe steigen sie dann. In Düsseldorf haben wir auch einen Fall gesehen, wo recht hohe MTBE-Konzentrationen im Abstrom einer Tankstelle gegeben waren – übrigens auch eine Tankstelle, die saniert war.
Besonders bedenklich ist, dass auch Wassernotversorgungsbrunnen betroffen sind, die nur bei Wasserknappheit genutzt werden.
Während in den USA die Reißleine in Sachen MTBE gezogen wird, um die Qualität des Trinkwassers nicht noch weiter zu gefährden, steht in der Europäischen Union eine harte Landung bevor. Der Grund ist eine neue EU-Richtlinie zur Luftreinhaltung, durch die der chemischen Industrie eine Ausweitung der MTBE-Produktion ins Haus stehen könnte:
Da gibt’s Zahlen, die ganz klar dafür sprechen, dass die MTBE-Produzenten bis zum Jahr 2005 allein in Deutschland etwa 700.000 Tonnen MTBE produzieren wollen – zur Zeit sind es etwa 480.000 Tonnen...
... - eine Entwicklung, die die Frankfurter Umweltforscher nicht zuletzt vor dem Hintergrund des MTBE-Verbots in den USA für sehr bedenklich halten.
Einige Vertreter des Umweltbundesamtes haben bezüglich MTBE eine ganz klare Entwarnung abgegeben und die wird zur Zeit vom Verband der MTBE-Produzenten wie eine Fahne vorneweg getragen, um auch zu propagieren, dass die MTBE-Produktion weiter steigen soll.
Doch solange das Umweltbundesamt sich nicht für ein Verbot von MTBE ausspricht, ist mit einer weiteren Ausbreitung dieses Stoffes im Trinkwasser zu rechnen.
Das sind unterirdische Tank-Leckagen. Und da liegt auch eines der Hauptprobleme des MTBEs, dass in dem Moment, wo es ins Grundwasser gelangt ist, sein biologischer Abbau sehr schlecht ist.
Dadurch hält sich MTBE lange in der Umwelt. Wie giftig dieses sperrige Molekül für den Menschen ist, darüber streiten die Experten noch. Doch es gibt einige Ernst zu nehmende Einschätzungen, wie aus den USA:
Die 'Environmental Protection Agency’ – das ist das Umweltbundesamt der USA – hat ihn als potenzielles Karzinogen, also möglicherweise krebserregend, eingestuft.
Neben der möglichen Krebsgefahr macht den Experten noch eine weitere Eigenschaft des MTBE Kopfzerbrechen:
Das eigentliche Problem ist, dass dieser Stoff in sehr geringen Konzentrationen zu einer Beeinträchtigung des Geruchs und des Geschmacks von Wasser führt. Da reichen 20 Mikrogramm pro Liter – also 20 Millionstel Anteile - reichen aus, um einen unangenehmen Geruch von diesem Wasser ausgehen zu lassen.
Daher steigen die USA – angefangen mit Kalifornien - aus der MTBE-Nutzung vollständig aus und verwenden zukünftig Ethanol als Kraftstoffzusatz. Wilhelm Püttmann und seine Mitarbeiter verfolgen seit einigen Jahren die Ausbreitung von MTBE in Deutschland – und sie haben eine deutliche Entwicklung gemessen:
Wir haben hier am Main uns eine Probenahmestelle auserkoren, die wir sehr oft beproben auf Grund der räumlichen Nähe. Wenn wir die Werte, die wir dort messen, grafisch darstellen, dann haben wir ganz deutlich einen Trend zu steigenden Werten.
Starke Belastungen haben die Umweltanalytiker in mehreren Städten und Flüssen festgestellt:
Karlsruhe ist so eine Stadt. Dort ist einer der größten deutschen MTBE-Produzenten angesiedelt und wir haben das auch bei der Rheinbeprobung festgestellt: Bis Karlsruhe sind die Konzentrationen noch sehr gering und in Karlsruhe steigen sie dann. In Düsseldorf haben wir auch einen Fall gesehen, wo recht hohe MTBE-Konzentrationen im Abstrom einer Tankstelle gegeben waren – übrigens auch eine Tankstelle, die saniert war.
Besonders bedenklich ist, dass auch Wassernotversorgungsbrunnen betroffen sind, die nur bei Wasserknappheit genutzt werden.
Während in den USA die Reißleine in Sachen MTBE gezogen wird, um die Qualität des Trinkwassers nicht noch weiter zu gefährden, steht in der Europäischen Union eine harte Landung bevor. Der Grund ist eine neue EU-Richtlinie zur Luftreinhaltung, durch die der chemischen Industrie eine Ausweitung der MTBE-Produktion ins Haus stehen könnte:
Da gibt’s Zahlen, die ganz klar dafür sprechen, dass die MTBE-Produzenten bis zum Jahr 2005 allein in Deutschland etwa 700.000 Tonnen MTBE produzieren wollen – zur Zeit sind es etwa 480.000 Tonnen...
... - eine Entwicklung, die die Frankfurter Umweltforscher nicht zuletzt vor dem Hintergrund des MTBE-Verbots in den USA für sehr bedenklich halten.
Einige Vertreter des Umweltbundesamtes haben bezüglich MTBE eine ganz klare Entwarnung abgegeben und die wird zur Zeit vom Verband der MTBE-Produzenten wie eine Fahne vorneweg getragen, um auch zu propagieren, dass die MTBE-Produktion weiter steigen soll.
Doch solange das Umweltbundesamt sich nicht für ein Verbot von MTBE ausspricht, ist mit einer weiteren Ausbreitung dieses Stoffes im Trinkwasser zu rechnen.