Missbrauch in Kinderheimen
München stellt 35 Millionen Euro für Betroffene bereit

Die Stadt München will Menschen entschädigen, die in städtischen Kinderheimen, Pflege- oder Adoptivfamilien Missbrauch erlitten haben.

    Puppen, die Erwachsene und Kinder darstellen sollen, liegen in gemeinsam in einem Bett eines Puppenhauses, um eine Missbrauchssituation zu schildern.
    Die Stadt München will Menschen helfen, die Missbrauch erlebt haben. (Archivbild) (pa/dpa)
    Dafür stellt sie 35 Millionen Euro zur Verfügung, wie der zuständige Stadtratsausschuss einstimmig beschloss. Grundlage der Entscheidung war ein Konzept, das eine unabhängige Kommission zur Aufarbeitung der Geschehnisse vorgelegt hat. Dieses sieht auch ein Verfahren zur Auszahlung von Anerkennungsleistungen vor. Für Soforthilfen an Betroffene hat die Kommission bereits 4,3 Millionen Euro aus dem kommunalen Haushalt bekommen.
    Die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Claus, erklärte, zum ersten Mal in Deutschland erkenne eine Kommune das Leid Betroffener durch Gewalt, Missbrauch und Vernachlässigung in Heimerziehung, Pflege- und Adoptivfamilien an. Sie forderte andere Kommunen auf, diesem Beispiel zu folgen.
    Diese Nachricht wurde am 21.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.