Kultur
Münchner Philharmoniker mit israelischem Dirigenten ausgeladen - Weimer spricht von "Schande für Europa"

Die Ausladung der Münchner Philharmoniker mit ihrem Dirigenten Lahav Shani von einem Festival in Belgien hat in Deutschland scharfe Kritik ausgelöst. Das Flanders Festival Ghent hatte seine Entscheidung damit begründet, dass der in Tel Aviv geborene Dirigent auch Musikdirektor des Israel Philharmonic Orchestra ist. Er habe sich nicht ausreichend von dem - Zitat - "genozidalen Regime in Tel Aviv" distanziert.

    Lahav Shani, zukünftiger Chef-Dirigent der Münchner Philharmoniker.
    Der künftige Chef-Dirigent der Münchner Philharmoniker, Lahav Shani (picture alliance / dpa / Sven Hoppe)
    Kulturstaatsminister Weimer sprach von einer "Schande für Europa". Hier werde unter dem Deckmantel vermeintlicher Israel-Kritik ein Kultur-Boykott betrieben. Das sei blanker Antisemitismus.
    Auch der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Klein, erklärte, die Absage sei unter der genannten Begründung ein ganz und gar unsäglicher und zutiefst antisemitischer Vorgang.
    Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Schuster, meinte, die Werte der freiheitlich-demokratischen Grundordnung würden mit Füßen getreten. Auch die Stadt München und das Orchester selbst reagierten entsetzt.
    Diese Nachricht wurde am 11.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.