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Multimedia ist kein Allheilmittel gegen Arbeitslosigkeit

Multimedia selbst schafft kaum Arbeitsplätze, kann aber bei der Schaffung von Arbeitsplätzen helfen. Das ist das Fazit einer Tagung über die Auswirkungen von Multimedia auf Wirtschaft und Beschäftigung in Stuttgart. Die Experten sehen die Zukunft von Multimedia vor allem im kulturellen und im Dienstleistungssektor.

Cajo Kutzbach, Allen Scott, Hans-Georg Wolf |
    Ihren Ursprung haben viele Multimediatechnologien im kalifornischen "Silicon Valley". Dort lassen sich auch neue Entwicklungen früh erkennen, wie Professor Allen Scott, Politikwissenschaftler an der Universität von Kalifornien in Los Angeles berichtet: "Heute zieht die Multimedia-Industrie nach Hollywood. Darin liegt eine wesentliche Veränderung der Industrien, weg von der Technik und Hardware, hin zu mehr Dienstleistung, also Unterhaltung, Bürodienste, Gesundheitsdienste. Multimedia ist dabei das Medium für Kommunikation und Ideenaustausch." Hans-Georg Wolf von der Baden-württembergischen Akademie für Technikfolgenabschätzung, die zu der Tagung eingeladen hatte, betont, daß Kalifornien wegen seiner einzigartigen Kombination aus Informations- und Unterhaltungssektor für Multimediaprojekte prädestiniert sei. "Trotzdem sind die Beschäftigungszahlen im Multimediasektor relativ gering", so Wolf. "Die Regionen müssen auf ihre Besonderheiten achten. Man kann mit Multimedia nicht überall das gleiche erreichen." Multimedia ist eben nur eine Technik, gefragt sind aber Dienstleistungen und Ideen. Allen Scott meint daher: "So wie die Dinge liegen, sind die Hoffnungen vieler örtlicher Regierungen, Multimedia löse Arbeitslosigkeitsprobleme, fehl am Platze."