Archäologie
Mumie aus Gruft in Oberösterreich wurde ausgestopft

Sie wird der "lederne Franzl" genannt - die Mumie aus einer Gruft in Österreich. Ein Team der Universität München hat nun geklärt, warum die Mumie so überraschend gut erhalten ist: Sie wurde ausgestopft.

    Mumie eines Priesters im Wallfahrtsort in St. Thomas am Blasenstein
    Mumie eines Priesters im Wallfahrtsort in St. Thomas am Blasenstein (Imago)
    Sowas ist eigentlich von außen zu sehen: Im alten Ägypten wurde den Leichen die Bauchdecke aufgeschnitten, die Organe rausgenommen und mit trockenem Material ersetzt. In diesem Fall wurde der Tote aber über den After ausgestopft. Das Team fand Stoffreste und Holzspäne im Bauchraum. Es konnte außerdem bestätigen, dass es sich um den Pfarrvikar Franz Xaver Sidler handelt, der vor etwa 280 Jahren gestorben ist, vermutlich an einer Tuberkulose.
    Das Forschungsteam vermutet, dass der Leichnam ausgestopft wurde, um ihn für den Transport in sein Heimatkloster zu präparieren. Zur Beerdigung kam es aber nicht, stattdessen wurde der Pfarrvikar in einer Gruft bestattet - dorthin ist die Mumie nach Abschluss der Untersuchung auch wieder zurückgekehrt.
    Diese Nachricht wurde am 03.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.