
Wie Murdochs Pressekonzern News Corporation mitteilte, soll sich die "California Post" an der ebenfalls zum Konzern gehörenden New Yorker Boulevardzeitung "New York Post" orientieren. Die Redaktion soll ihren Sitz in der Vier-Millionen-Einwohner-Stadt Los Angeles haben; sie verstehe sich aber weniger als Lokalzeitung wie die "New York Post", sondern werde über ganz Kalifornien berichten.
Murdoch gehört in den USA auch das "Wall Street Journal". Das Blatt wird wegen Berichten über Kontakte von Donald Trump zum verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein wegen angeblicher Verleumdung vom Präsidenten auf Milliarden Dollar Schadenersatz verklagt. Murdochs Nachrichtenkanal Fox News gilt dagegen weiter als trump-freundlich.
Erste Neugründung seit Jahrzehnten
Die Neugründung der "California Post" wäre die größte Neugründung einer US-Zeitung seit zwei Jahrzehnten. Der US-Pressemarkt steht vor allem in ländlichen Regionen massiv unter Druck. In den vergangenen Jahren wurden Hunderte Titel eingestellt. Mittlerweile gibt es viele sogenannte "news deserts" (Nachrichten-Wüsten), in denen es keine professionell erstellten Lokalinformationen mehr gibt. In den Großstädten wie Los Angeles ist der Trend bislang weniger stark zu spüren.
Hier ist die "LA Times" der Branchenführer. Eigentümer Soon-Shiong, der als Pharma-Unternehmer reich wurde, hatte das Blatt 2018 übernommen. Im Präsidentschaftswahlkampf 2024 löste er eine Kontroverse aus, weil er dem Blatt die bei US-Zeitungen übliche Wahlempfehlung verbot. Die "LA Times" hatte sich für Trumps demokratische Gegenkandidatin Kamala Harris aussprechen wollen. Jetzt erklärte Soon-Shiong, er wolle mit dem Börsengang die Besitzverhältnisse an der Zeitung "demokratisieren" und der Öffentlichkeit eine Beteiligung ermöglichen.
Diese Nachricht wurde am 08.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.