Ein azurblauer Hut mit grünen Federn. Ein Werk des russischen Künstlers Aleksandre Benois. Entworfen für Nicolas Zverew, der 1920 im Ballet "Petruschka" tanzte. Georges Mathieu schuf 1959 das abstrakte Gemälde "Die Schlacht von Lepanto". Einen roten Mantel schneiderte Barbara Karinska 1936 für das Ballett "Casse-Noisette" und Maurice Utrillo malte 1952 "Le Monte Carlo Beach", eine impressionistische Strandansicht. Was haben so unterschiedliche Objekte miteinander zu tun? Sie gehören zu einem Museum, das noch imaginär ist, bevor es demnächst in Monte Carlo Realität wird. Zurzeit kann es in Rom besichtigt werden, in den Sälen des barocken Palazzo Ruspoli - Jean-Michel Bouhours ist Direktor des Noch-Nicht-Museums:
"Unser Museum verfügt über Kunst aus der Zeit des Romantizismus zu Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Da kommen die verschiedensten Werke zusammen, denn Monte Carlo hat eine eigentümliche Geschichte, bei der Kunst immer auch mit Spektakel zusammenkam. Nehmen Sie nur das russische Ballet von Diaghilev. Für uns sind die Kostüme dieser Ballett-Compagnie Kunst und so stellen wir sie aus. Wie Sie sehen: wir spannen einen weiten Bogen. "
Und genau dieser weitgespannte Bogen zwischen den Künsten und Kunstformen sowie den Epochen macht das Museum von Monte Carlo so interessant. Ein Museum, das allerdings erst noch gebaut werden muss. 2010 soll es fertig sein und rund 12.000 Quadratmeter Fläche umfassen. Die Geschichte der Kollektionen der Prinzen des Zwergstaates ist ungewöhnlich und zeigt - aber darüber spricht Museumsdirektor Bouhours nicht gern - dass es anscheinend eine längere Epoche in der modernen Geschichte Monacos gab, in der man sich nicht unbedingt um die hauseigenen Sammlungen kümmerte, denn das Museum wurde ohne ersichtlichen Grund in den Nachkriegszeit geschlossen.
In den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eröffnete in Monaco das erste Museum der schönen Künste. Es zeigte vor allem die Sammlung Wakefield-Mori, Gemälde aus dem Besitz einer britischen Familie, die sich an der Cote d'Azur niedergelassen hatte.
Jean-Michel Bouhours:
"Wir haben heute rund 1.600 Skulpturen und Gemälde sowie zirka 4.000 Theatergegenstände, denn Sie müssen wissen, das für das Opernhaus in Monte Carlo berühmte Künstler Kostüme und Bühnenbilder entwarfen. Diese Sammlungen waren in Archiven untergebracht, denn sie paßten nicht in das Museum der schönen Künste, das in den 50er Jahren geschlossen wurde. 2003 wurde das neue Museum geschaffen, auf dem Papier jedenfalls. Es verfügt über bedeutende Werke. "
Von denen die wichtigsten jetzt in Rom zu sehen sind. Werke wie "Der Hafen Monacos" von Claude Monet oder eine "Sicht auf Monaco" von William Turner aus dem Jahr 1840.
Die eklektischen Sammlungen des fiktiven Museums verfügen über interessante Schenkungen. Die Schenkung Roux-Berger umfasst Neo- und Postimpressionisten wie Vlaminck, Manguin, Picabia und Berard. Der Maler Kees Van Dongen hinterließ dem Fürstentum seine Privatsammlung: Gemälde und Zeichnungen zwischen Postimpressionismus und Pop. Fürst Albert sind die neuesten Anschaffungen zu verdanken: eine Offenbarungsskulptur von Jan Fabre, Installationen von Rebecca Horn, Michel Blazy sowie Fotokunst von Sarah Moon und Paolo Gioli.
Ungewöhnlich ist die reiche Kollektion von Gegenständen, die die berühmte Ballettgeschichte Monte Carlos darstellt. Für die Ballettruppe des kleinen Staates arbeiteten die bekanntesten Choreographen. Diaghilev ist nur einer von mehreren wichtigen Namen. So besitzt das Museum die komplett erhaltenen Szenografien, Kostüme und Skizzen von Künstlern wie Léon Bakst, Lothar Schreyer und Valentine Gross. Die Theater-Sektion, auch ihr wird in der römischen Ausstellung viel Platz eingeräumt, besticht durch Bühnenbilder und Kostüme von Balthus, Picasso und Man Ray. Nicht ohne Übertreibung, meint Jean-Michel Bouhours, könne man angesichts dieser Sammlungen von einem Museum im Museum sprechen:
"Diese Sammlungen des Fürsten und der Fürstin von Monaco zeigen chronologisch wer für unser Theater arbeitete. Besonders faszinierend sind sicherlich die Szenografien von Eugène Frey, der zu Beginn des letzten Jahrhunderts mit seinen für ihre Zeit ungewöhnlichen Beleuchtungstechniken für großes Aufsehen sorgte. Ich glaube, dass man die moderne Kunst nicht verstehen kann, wenn man die Kunstformen des Theaters und des Balletts ausschließt. "
"Unser Museum verfügt über Kunst aus der Zeit des Romantizismus zu Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Da kommen die verschiedensten Werke zusammen, denn Monte Carlo hat eine eigentümliche Geschichte, bei der Kunst immer auch mit Spektakel zusammenkam. Nehmen Sie nur das russische Ballet von Diaghilev. Für uns sind die Kostüme dieser Ballett-Compagnie Kunst und so stellen wir sie aus. Wie Sie sehen: wir spannen einen weiten Bogen. "
Und genau dieser weitgespannte Bogen zwischen den Künsten und Kunstformen sowie den Epochen macht das Museum von Monte Carlo so interessant. Ein Museum, das allerdings erst noch gebaut werden muss. 2010 soll es fertig sein und rund 12.000 Quadratmeter Fläche umfassen. Die Geschichte der Kollektionen der Prinzen des Zwergstaates ist ungewöhnlich und zeigt - aber darüber spricht Museumsdirektor Bouhours nicht gern - dass es anscheinend eine längere Epoche in der modernen Geschichte Monacos gab, in der man sich nicht unbedingt um die hauseigenen Sammlungen kümmerte, denn das Museum wurde ohne ersichtlichen Grund in den Nachkriegszeit geschlossen.
In den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eröffnete in Monaco das erste Museum der schönen Künste. Es zeigte vor allem die Sammlung Wakefield-Mori, Gemälde aus dem Besitz einer britischen Familie, die sich an der Cote d'Azur niedergelassen hatte.
Jean-Michel Bouhours:
"Wir haben heute rund 1.600 Skulpturen und Gemälde sowie zirka 4.000 Theatergegenstände, denn Sie müssen wissen, das für das Opernhaus in Monte Carlo berühmte Künstler Kostüme und Bühnenbilder entwarfen. Diese Sammlungen waren in Archiven untergebracht, denn sie paßten nicht in das Museum der schönen Künste, das in den 50er Jahren geschlossen wurde. 2003 wurde das neue Museum geschaffen, auf dem Papier jedenfalls. Es verfügt über bedeutende Werke. "
Von denen die wichtigsten jetzt in Rom zu sehen sind. Werke wie "Der Hafen Monacos" von Claude Monet oder eine "Sicht auf Monaco" von William Turner aus dem Jahr 1840.
Die eklektischen Sammlungen des fiktiven Museums verfügen über interessante Schenkungen. Die Schenkung Roux-Berger umfasst Neo- und Postimpressionisten wie Vlaminck, Manguin, Picabia und Berard. Der Maler Kees Van Dongen hinterließ dem Fürstentum seine Privatsammlung: Gemälde und Zeichnungen zwischen Postimpressionismus und Pop. Fürst Albert sind die neuesten Anschaffungen zu verdanken: eine Offenbarungsskulptur von Jan Fabre, Installationen von Rebecca Horn, Michel Blazy sowie Fotokunst von Sarah Moon und Paolo Gioli.
Ungewöhnlich ist die reiche Kollektion von Gegenständen, die die berühmte Ballettgeschichte Monte Carlos darstellt. Für die Ballettruppe des kleinen Staates arbeiteten die bekanntesten Choreographen. Diaghilev ist nur einer von mehreren wichtigen Namen. So besitzt das Museum die komplett erhaltenen Szenografien, Kostüme und Skizzen von Künstlern wie Léon Bakst, Lothar Schreyer und Valentine Gross. Die Theater-Sektion, auch ihr wird in der römischen Ausstellung viel Platz eingeräumt, besticht durch Bühnenbilder und Kostüme von Balthus, Picasso und Man Ray. Nicht ohne Übertreibung, meint Jean-Michel Bouhours, könne man angesichts dieser Sammlungen von einem Museum im Museum sprechen:
"Diese Sammlungen des Fürsten und der Fürstin von Monaco zeigen chronologisch wer für unser Theater arbeitete. Besonders faszinierend sind sicherlich die Szenografien von Eugène Frey, der zu Beginn des letzten Jahrhunderts mit seinen für ihre Zeit ungewöhnlichen Beleuchtungstechniken für großes Aufsehen sorgte. Ich glaube, dass man die moderne Kunst nicht verstehen kann, wenn man die Kunstformen des Theaters und des Balletts ausschließt. "