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Musik aus imaginären Filmen

Nur wenige Musiker bewegen sich in einem so weitem musikalischen Spektrum wie Arve Henriksen. Seit 1989 hat der 42-jährige Trompeter bei über 100 Tonaufnahmen mitgewirkt.

Von Burkhard Reinartz |
    Schon als Kind durch die Volksmusik seiner Heimat beeinflusst, improvisiert er mit norwegischen Blaskapellen, experimentellen Elektronikern und Jazzmusikern wie Jon Balke oder Trygve Seim. Immer wieder entwickelt Henriksen neue Klangfarben. Mal prägt die Anblastechnik der japanischen Shakuhachi-Flöte seinen Ton, dann verfremdet er den Sound durch elektronische Filter, um auf anderen Aufnahmen wieder zum reinen Trompetenklang zurückzukehren. Besonders auf den Solo-CDs zeigt sich seine Qualität als Komponist imaginärer Filmmusik. Henriksen riskiert die Gratwanderung zwischen freier Improvisation wie in dem Elektronikprojekt "Supersilent", schönfarbigen Bläsersätzen im Ensemble von Trygve Seim oder dem Einklang seiner Trompete und mittelalterlichen Motetten auf seiner jüngsten CD "Cartography".