CCAA. Auf den ersten Blick nur eine banale Tonfolge. Beim zweiten Hinhören verbergen sich dahinter die Initialen des römischen Köln. Colonia Claudia Ara Agrippinensium, gegründet ungefähr 19 vor Christus. Kein Römer wäre auf die Idee gekommen, eine solche Tonfolge zu spielen. Und wenn doch, hätte das A wahrscheinlich nicht dem heute in vielen Ländern üblichen Kammerton mit einer Stimmung von 440 Hertz entsprochen. Die eben gehörte musikalische Signatur des römischen Köln ist nur ein Konstrukt, sowie sämtliche Versuche, römische Musik zu spielen nur Rekonstruktion sind. Die römische Musik ist für immer verklungen.
So könnte die Musik der alten Römer geklungen haben. Die Musikarchäologin Susanne Rühling vom Ensemble "Musica romana" singt eine auf Steintafeln überlieferte Weise aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus. Dabei begleitet sie sich auf einer nachgebauten römischen Wasserorgel, wie sie in den Arenen des gesamten Römischen Reiches gespielt wurden. Das Wasser diente im Original dazu, den Luftstrom, der die Orgelpfeifen zum Klingen brachte, gleichmäßig zu halten. Diese Wasserorgel, lateinisch hydraulis, ist Teil der Ausstellung.
"Die Römer waren, wie heute auch, der eine mehr und der andere weniger musikalisch. Auf jeden Fall haben sie viel Musik gemacht, von der Wiege bis zur Bare."
Friederike Naumann-Steckner hat die Schau kuratiert. Nach allem, was die Archäologin darüber weiß, war das römische Musikleben
" ...sehr vielfältig. Es sind originale Instrumente gefunden worden, vor allem Blasinstrumente. Die Römer liebten Blasinstrumente und wir haben das Glück, dass sich Blasinstrumente, wenn sie aus Metall sind, viel besser erhalten haben als Instrumente aus Darm und Saiten. Es gab die Volksmusik auf der Panflöte, es gab Orchester, die Hochmusik gemacht haben mit Saiteninstrumenten, der Lyra, der Kithara. Es gab die laute Musik, die Wasserorgel und das Horn, das cornu, die waren so laut, dass sie sogar eine Arena füllen konnten."
Örtliche Besonderheiten der Musik im römischen Köln zeigt die Ausstellung nicht. Für eine Aussage darüber fehlen nach 2000 Jahren schlicht die Quellen. Die Ausstellung schafft es aber, das vielfältige römische Musikleben anhand von Funden aus Köln und der Umgebung wenn schon nicht hörbar, so doch wenigstens sichtbar zu machen. Nur wenige Instrumente sind im Original erhalten. Sie sind aus Holz, Knochen, Tierhaut oder Metall gemacht. Darunter ist zum Beispiel eine metallene Klapper aus einem Kölner Grab. Eine große Zahl von Exponaten bezeugt die Bedeutung der Musik indirekt: Statuen, Reliefbilder, Wandmalereien und Mosaike. Das berühmteste Beispiel ist sicherlich das 70 Quadratmeter große Dionysos-Mosaik, auf dem sich sechs Darstellungen römischer Tibiae, also Vorläuferinnen der heutigen Oboe befinden. Einen Exkurs widmet die Ausstellung der Rolle von Musik in Hollywoodfilmen, die im Römischen Reich spielen, etwa "Ben Hur" oder "Quo vadis?"
Nur teilweise haben Soundtrack-Komponisten und Regisseure versucht, die römische Musik authentisch abzubilden. Die Sonderausstellung "Lyra, Tibiae, Cymbala..." ist in die Dauerausstellung des Römisch-Germanischen Museums eingebettet. Nur ein Teil der insgesamt etwa 60 musikalischen Ausstellungsstücke ist in einem eigenen Bereich des Museums zusammengetragen. Den Großteil der Exponate hat die Kuratorin bewusst an ihrem angestammten Platz gelassen. Die Besucher können so die Ausstellung einmal neu betrachten und ungeahnte Zeugnisse römischer Musik unter den vermeintlich längst bekannten Exponaten entdecken.
So könnte die Musik der alten Römer geklungen haben. Die Musikarchäologin Susanne Rühling vom Ensemble "Musica romana" singt eine auf Steintafeln überlieferte Weise aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus. Dabei begleitet sie sich auf einer nachgebauten römischen Wasserorgel, wie sie in den Arenen des gesamten Römischen Reiches gespielt wurden. Das Wasser diente im Original dazu, den Luftstrom, der die Orgelpfeifen zum Klingen brachte, gleichmäßig zu halten. Diese Wasserorgel, lateinisch hydraulis, ist Teil der Ausstellung.
"Die Römer waren, wie heute auch, der eine mehr und der andere weniger musikalisch. Auf jeden Fall haben sie viel Musik gemacht, von der Wiege bis zur Bare."
Friederike Naumann-Steckner hat die Schau kuratiert. Nach allem, was die Archäologin darüber weiß, war das römische Musikleben
" ...sehr vielfältig. Es sind originale Instrumente gefunden worden, vor allem Blasinstrumente. Die Römer liebten Blasinstrumente und wir haben das Glück, dass sich Blasinstrumente, wenn sie aus Metall sind, viel besser erhalten haben als Instrumente aus Darm und Saiten. Es gab die Volksmusik auf der Panflöte, es gab Orchester, die Hochmusik gemacht haben mit Saiteninstrumenten, der Lyra, der Kithara. Es gab die laute Musik, die Wasserorgel und das Horn, das cornu, die waren so laut, dass sie sogar eine Arena füllen konnten."
Örtliche Besonderheiten der Musik im römischen Köln zeigt die Ausstellung nicht. Für eine Aussage darüber fehlen nach 2000 Jahren schlicht die Quellen. Die Ausstellung schafft es aber, das vielfältige römische Musikleben anhand von Funden aus Köln und der Umgebung wenn schon nicht hörbar, so doch wenigstens sichtbar zu machen. Nur wenige Instrumente sind im Original erhalten. Sie sind aus Holz, Knochen, Tierhaut oder Metall gemacht. Darunter ist zum Beispiel eine metallene Klapper aus einem Kölner Grab. Eine große Zahl von Exponaten bezeugt die Bedeutung der Musik indirekt: Statuen, Reliefbilder, Wandmalereien und Mosaike. Das berühmteste Beispiel ist sicherlich das 70 Quadratmeter große Dionysos-Mosaik, auf dem sich sechs Darstellungen römischer Tibiae, also Vorläuferinnen der heutigen Oboe befinden. Einen Exkurs widmet die Ausstellung der Rolle von Musik in Hollywoodfilmen, die im Römischen Reich spielen, etwa "Ben Hur" oder "Quo vadis?"
Nur teilweise haben Soundtrack-Komponisten und Regisseure versucht, die römische Musik authentisch abzubilden. Die Sonderausstellung "Lyra, Tibiae, Cymbala..." ist in die Dauerausstellung des Römisch-Germanischen Museums eingebettet. Nur ein Teil der insgesamt etwa 60 musikalischen Ausstellungsstücke ist in einem eigenen Bereich des Museums zusammengetragen. Den Großteil der Exponate hat die Kuratorin bewusst an ihrem angestammten Platz gelassen. Die Besucher können so die Ausstellung einmal neu betrachten und ungeahnte Zeugnisse römischer Musik unter den vermeintlich längst bekannten Exponaten entdecken.