
Die Mozartbestände der Staatsbibliothek zu Berlin sind außerordentlich groß. Im 19. Jahrhundert kaufte man die umfangreiche Sammlung des Verlegers Johann André auf, der seinerzeit eine Mozart-Gesamtausgabe herausbringen wollte. Dazu kam es nicht, viele bedeutende Manuskripte wurden verkauft und die damals noch junge Musikabteilung der Staatsbibliothek schlug zu. Opern wie die "Zauberflöte", oder "Figaros Hochzeit" liegen im Tresor, und auch seine letzte Sinfonie, Nr. 41 in C-Dur, die sogenannte "Jupiter-Sinfonie".
Musikabteilungen an Bibliotheken sind verhältnismäßig junge Einrichtungen. Erst im 19. Jahrhundert begann man, Musikalien zu sammeln. Die Staatsbibliothek zu Berlin, eine der ältesten Abteilungen in Europa, stellte 1842 (damals: Königliche Bibliothek) einen eigenen Leiter dafür ein. Endlich wurde planmäßig gekauft: Beethoven-Autographe aus dem Nachlass von Anton Schindler, Manuskripte von Bach, Telemann, Händel, Pergolesi, Rossini, Schubert, dazu kamen komplette oder teilweise Nachlässe von Schumann und Mendelssohn, Carl Maria von Weber, Cherubini, Loewe und vielen anderen.
80 Prozent aller Bachautographen in Berlin
Die Musikabteilung in Zahlen heute: 68.000 Musikautographen und -abschriften, rund 480 Nachlässe, eine halbe Million Notendrucke und zigtausende Bilder, Briefe, Libretti, Bücher und Tonträger. Allein 80 Prozent aller Bachautographen liegen in Berlin - darunter die beiden Passionen, das "Weihnachtsoratorium", die Brandenburgischen Konzerte und auch ein UNESCO Weltkulturerbe: die h-Moll-Messe.
Heute leitet Martina Rebmann die Musikabteilung in der Staatsbibliothek zu Berlin. Sie stellt im Dlf ihre Lieblingsstücke vor, spricht über Maßnahmen gegen Papier-Alterung und analysiert die Handschriften der berühmten Kompositionen.