Archiv

USA
Musiker Sean "Diddy" Combs lässt nach Vorwürfen wegen sexueller Übergriffe Vorsitz bei seinem Fernsehsender ruhen

Der Hip-Hop-Produzent Sean "Diddy" Combs hat wegen der Vorwürfe sexueller Übergriffe vorübergehend seinen Vorsitz bei seinem Fernsehsender Revolt aufgegeben. Das teilte das Unternehmen mit. Wann Combs zurückkehrt, ist unklar.

    Der Hip-Hop-Produzent Sean "Diddy" Combs (Archivbild vom September 2023).
    Der Hip-Hop-Produzent Sean "Diddy" Combs (Archivbild vom September 2023). (picture alliance / Charles Sykes / Invision / AP / Charles Sykes)
    Gegen Combs gibt es mehrere Anschuldigungen. Die Sängerin Cassie erklärte, er habe sie vergewaltigt, als sie 2018 ihre Beziehung habe beenden wollen. Einen Tag nach der Einreichung einer Klage einigten sich Cassie und Combs außergerichtlich. Sie erklärten, sie hätten entschieden, diese Angelegenheit "freundschaftlich" zu lösen.
    Anschließend erhoben zwei andere Frauen Vorwürfe gegen Combs, der auch mal als "Puff Daddy" bekannt war. In einer vergangene Woche in New York eingereichten Klage wirft eine Frau dem 54-jährigen vor, sie im Jahr 1992 "unter Drogen gesetzt, sexuell angegriffen und missbraucht" zu haben. Die Taten habe er gefilmt und sie als "Rache-Porno" weiterverbreitet. Eine weitere anonyme Klägerin beschuldigt Combs sowie den Sänger und Songwriter Aaron Hall, sie im Jahr 1990 oder 1991 während einer Party vergewaltigt zu haben, wie das Magazin "Rolling Stone" am Freitag berichtete. Combs bestreitet die Vorwürfe.
    Hintergrund der Klagewelle in New York ist der Ablauf einer Frist im "Adult Survivors Act". Das Gesetz gab erwachsenen Opfern von sexuellem Missbrauch ein Jahr lang die Möglichkeit, Zivilklagen wegen Taten einzureichen, die eigentlich schon verjährt sind. Diese Frist lief vergangene Woche ab. Combs wirft den Klägerinnen vor, das Gesetz ausnutzen zu wollen.
    Zu den anderen Prominenten, gegen die erst kürzlich auf der Grundlage des Gesetzes Klagen eingereicht wurden, gehören der US-Schauspieler Jamie Foxx, Rockstar Axl Rose sowie New Yorks Bürgermeister Eric Adams.