Donnerstag, 18. April 2024

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Musiker Stu Larsen
Saitenweiser Vagabund

Stu Larsen braucht nicht viel, um das ganz große Gefühlskino zu entfachen: eine Akustikgitarre und ein Lied im 6/8-Takt. Auch dem weltreisenden Vagabunden hat Covid-19 sämtliche Pläne für das Jahr 2020 durchkreuzt - seine eindringliche, zarte Musik aber ist weiterhin Trostpflaster für sentimentale und wunde Seelen.

Am Mikrofon: Tim Schauen | 01.05.2020
    Ein Mann mit langen blonden Haaren singt in ein Mikrofon.
    Stu Larsen: Sänger und Gitarrist aus Australien (mago stock&people/Zuma Press)
    Ganz typisch, was Stu Larsen da machen wollte: Sein neues Album "Marigold" sollte im März bei elf Konzerten in elf Ländern der Welt präsentiert werden: Zuerst in seiner Heimat Australien, dann in Japan, Indien, Südafrika, der Türkei, England und Deutschland von dort nach Kanada, in die USA, Mexiko und Argentinien. Typisch, weil Stu Larsen seit Jahren musikalisch vagabundierend die Welt bereist. Sollte! Denn er kam nur bis München, wo er die "Hurricane"-Tour abbrechen musste. Dennoch ist sein Album "Marigold" Anfang April 2020 erschienen, worauf er in seiner zerbrechlichen, sentimentalen und doch tröstenden Art verschiedene Eindrücke zwischen Großstadt, Einsamkeit am Meer oder im Wald zu sehr reduzierter, sehr eindrücklicher Folk-Musik verarbeitet. Meist spärlich instrumentiert, wie beim Projekt mit dem japanischen Mundharmonika-Spieler Natsuki Kurai, auf dem Album "Marigold" jedoch wieder mit größeren Arrangements wie schon beim Vorgänger "Resolute". Aber immer mit dem typischen Sound von Stu Larsen, der seine eindringlichen Songs mit enormem Gefühl anreichert - und dies funktioniert überall auf der Welt. Zum Glück.