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In Deutschland wurde die Singer-Songwriterin mit dem Song "Just So" bekannt. Er wurde in einem Werbe-Spot für Smartphones verwendet und millionenfach im Internet angeclickt. 2010 erschien dann ihr Debüt "Philharmonics" - Popmusik mit viel Klavier. Dazu schmiegt sich Obels Stimme melancholisch und sanft an ihre musikalischen Kleinode. Inzwischen hat sie ihr drittes Album veröffentlicht: "Citizen of Glass".
Agnes Obel: "Dieses Album habe ich hauptsächlich auf alten Tasteninstrumenten geschrieben, die es vor dem heutigen Klavier gab. Zum Beispiel auf dem Cembalo, Spinett und der Celesta. Die meisten Songs auf diesem Album habe ich auf diesen Tasteninstrumenten geschrieben. Und dadurch habe ich Streich entweder als Bass- oder Rhythmus-Element verwendet oder als eine Art emotionaler Hintergrund - zusammen mit einem deutschen alten Synthesizer: dem Trautonium. Das spielt man auf einem Draht. In dem Sinne ist es auch ein Streichinstrument.

Es hat nicht nur die Schönheit von Streichern, es hat auch einen metallischen Klang. Für mich ist es nicht ein Streicheralbum. Für mich ist 'Citizen of Glass' ein Album mit alten komischen Tasteninstrumenten. Es ist nicht leicht darüber zu urteilen, weil ich zu tief drin stecke, am Ende wird man irgendwie für seine eigene Musik taub."
Die Songs auf "Citizen of Glass" kreisen vor allem um die Frage, ob es gut ist, dass wir heute so viel von uns preisgeben - so viel Privates veröffentlichen im Internet und in den sozialen Medien. Der Klang ihrer Lieder ist fragil, zu weilen unbequem - aber Obels Lieder transportieren auch immer Hoffnung.
Ab Mai ist Agnes Obel erneut in Europa auf Tour und spielt Konzerte mit Songs von ihren drei bislang veröffentlichten Alben unter anderem in Köln, Frankfurt und Hamburg.
Eine Aufnahme vom 2. November 2016 in der Main Hall des Brüssler Ancienne Belgique.