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Muslimische Profi-Fußballer im Ramadan

´Sulley Muntari ist streng gläubiger Moslem und er nimmt den Ramadan ernst. Im Fastenmonat isst und trinkt der Fußballer aus Ghana tagsüber nichts. Damit lebt er nach den Regeln des Koran, nicht aber wie ein Fußball-Profi, der sich regelmäßig und gesund ernähren muss, will er denn Top-Leistung bringen.

Von Bernhard Krieger |
    Beim Saisonauftakt am Sonntagabend gegen Bari wechselte ihn Trainer Mourinho schon nach 30 Minuten aus. Muntari sei völlig dehydriert und entkräftet gewesen. Der Ramadan kommt für Fußballer zum falschen Zeitpunkt, sagt sein Trainer und überlegt nun, ob er Muntari für das Derby gegen den AC Mailand am Samstag überhaupt noch aufstellt. Einige Moslems protestieren, aus Fußballerkreisen aber bekommt Mourinho Zuspruch. Genuas Trainer Gasperini ließ seinen streng fastenden Marokkaner Kharja zum Saisonauftakt auf der Bank. Dabei trainiert der, um sich fit zu halten, sogar nachts, nachdem er nach Sonnenuntergang gegessen hat.

    Aber Ramadan und Profi-Fußball lassen sich offensichtlich in westlichen Ligen nicht gut vereinbaren. Deshalb sind die Klubs froh, dass es die meisten muslimischen Fußballer mit dem Fasten nicht ganz so genau nehmen. So wie der Algerier Ghezzal vom AC Siena. Der spielte am Wochenende und schoss gegen den AC Mailand sogar ein Tor.