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Muster und Chaos am Himmel

Einige helle Sterne schmücken den Abendhimmel am Wochenende. Der tiefgelbe Arktur steht hoch am Himmel – der rötliche Antares tief im Süden – und das Sommerdreieck steht im Nordosten.

Von Damond Benningfield |
    Diese und andere helle Sterne zeichnen Muster an den Himmel. Antares ist beispielsweise Teil des Skorpions, dessen Sterne wirklich ein Bild zeigen, das einem Skorpion verblüffend ähnelt. Die meisten hellen Sterne scheinen willkürlich über den Himmel verteilt zu sein. Nach einer Geschichte nordamerikanischer Indianer sind sie es auch.

    Die Geschichte stammt von den Navajo-Indianern, die in der US-Region Four Corners leben. In Four Corners treffen sich vier US-Bundesstaaten des Südwestens in einem Punkt.

    Die Navajogeschichte erzählt von der "ersten Frau”, die Sterne sorgfältig am Himmel verteilt und so wunderschöne Muster schafft. Dann taucht ein Kojote auf und bietet ihre Hilfe an. Die Frau traut dem Tier nicht und lehnt das Angebot ab. Doch ist der Kojote hartnäckig und überzeugt sie, zumindest einen Versuch zuzulassen – wobei sie versprach, geduldig zu sein.

    Zunächst weiß der Kojote, sich zu benehmen. Er sammelt vier Sterne von der Decke auf und platziert sie sorgfältig nacheinander. Nach einer Weile kann er der Versuchung jedoch nicht widerstehen. Er nimmt die Decke und schüttelt sie kräftig. Dabei verteilt er die Sterne über den gesamten Himmel. Und so sehen wir den Nachthimmel noch heute. Einige helle Sterne bilden Muster – andere sind einfach am Firmament verstreut. Sie schaffen eine schöne, doch chaotisch gemusterte Sternendecke.