
In Deutschland ist etwa jede dritte Frau von einer mentalen Störung betroffen. Darunter auch viele Mütter. Die Wissenschaftlerinnen des Forschungsverbunds Familiengesundheit an der Medizinischen Hochschule Hannover wollten wissen, welche Ursachen die Beschwerden speziell bei Müttern haben. Sie stellten die psychische Gesundheit von Müttern in Zusammenhang mit unterschiedlichen Aspekten des Lebens. Grundlage für die Untersuchung waren Daten, für die bundesweit mehr als 1.400 Mütter mit mindestens einem Kind befragt wurden. Das Ergebnis der Studie: Die Elternrolle ist der größte Einflussfaktor auf die mentale Gesundheit von Müttern.
Angststörungen und Stimmungsveränderungen
"Mütter, die sich in ihrer Elternrolle weniger sicher fühlen, empfinden einen höheren mentalen Stresslevel", erklärt Claudia Kirsch, wissenschaftliche Leiterin des Forschungsverbundes. Besonders häufig treten demnach Angststörungen und affektive Störungen auf.
Neben der Elternrolle beeinflussten auch die Zufriedenheit mit Familienleben, Partnerschaft und Work-Life-Balance die mentale Gesundheit. Je höher die Zufriedenheit, desto gesünder zeige sich die Psyche, so das Fazit der Wissenschaftlerinnen.
Mutter-Kind-Maßnahmen können helfen
Frühere Studien des Forschungsverbundes zeigen, dass stationäre Mutter-Kind-Kuren die Beschwerden psychisch belasteter Frauen lindern können. Dies sei auch noch Monate nach dem Aufenthalt der Fall. Die Kur-Maßnahmen gelten deshalb als wichtiger Baustein in der Behandlung.
Diese Nachricht wurde am 15.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
