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Mythos Palästina und die Spuren der Geschichte im Krieg

Der Einmarsch Israels in den Gazastreifen hat den Blick der Weltöffentlichkeit erneut auf einen Konflikt gelenkt, der offenbar kein Ende haben kann - oder soll. Diplomatie und politische Vernunft sind wie schon so oft durch die aggressive Sprache der Gewalt ersetzt.

Die Islamwissenschaftlerin Gudrun Krämer im Gespräch mit Karin Fischer |
    Jenseits der aktuellen politischen Situation stellt sich deshalb die Frage nach den historischen Wurzeln des Konflikts. Denn Israelis und Palästinenser führen diesen Krieg seit hundert Jahren. Und greifen dabei auch auf "Geschichtserzählungen" zurück, die eine Art moralischer Legitimation liefern, sei es der Mythos vom "auserwählten Volk" oder das Beharren auf dem "eigenen Land".

    Gudrun Krämer lehrt am Institut für Islamwissenschaft der Freien Universität Berlin. Sie hat eine "Geschichte Palästinas" geschrieben, in der sie die parallele Entwicklung der jüdischen und arabischen Gesellschaft zwischen 1800 und 1945 beschreibt. So wird Mythenbildung durch historische Detailarbeit ersetzt. Karin Fischer hat die Islamwissenschaftlerin zu den gängigen Narrativen hinter dem Konflikt im Nahen Osten befragt.