Donnerstag, 28. März 2024

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Nach Anschlägen und Überfällen
Wer kümmert sich um die Opfer?

Einen Monat nach dem Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt beherrscht vor allem einer die Schlagzeilen: Anis Amri, der auf der Flucht erschossene Attentäter. 12 Menschen starben, über 50 wurden verletzt. Aber wie haben die Überlebenden das Erlebte verarbeitet? Wo bekommen Opfer von Gewalt überhaupt Unterstützung?

Am Mikrofon: Dörte Hinrichs | 20.01.2017
    Wiedereröffnung des Weihnachtsmarktes am Breitscheidplatz in Berlin am 22.12.2016 nach dem Terroranschlag vom 19.12. mit einem LKW.
    Wiedereröffnung des Weihnachtsmarktes am Breitscheidplatz in Berlin am 22.12.2016 nach dem Terroranschlag vom 19.12. mit einem LKW. (imago / Gartner)
    Was hilft bei posttraumatischen Belastungsstörungen? Manchmal vergehen Jahre bis die Betroffenen zum Beispiel von Anschlägen oder Überfällen, von Amokläufen oder sexuellem Missbrauch sich Hilfe holen. Zu groß ist bei vielen die Scham oder die Angst vor den Tätern beziehungsweise weiterer Gewalt. Der Verein "Weißer Ring" mit 420 Außenstellen bundesweit ist seit über 40 Jahren Anlaufstelle für Opfern von Kriminalität und Gewalt. Speziell geschulte ehrenamtliche Mitarbeiter können die Betroffenen im Alltag unterstützen und bei der Suche nach juristischer oder psychologischer Unterstützung helfen.
    Ein Netz von Trauma-Ambulanzen bietet Opfern relativ schnell und unkompliziert erste psychotherapeutische Hilfe, um Langzeitfolgen zu verhindern. Und auch der Austausch in Selbsthilfegruppen kann für die Betroffenen hilfreich sein. Mit welchen Folgen sie und ihre Angehörigen zu kämpfen haben, was für Hilfsangebote es für welche Opfergruppen gibt und wie Psychotraumatologen arbeiten, darüber informieren ExpertInnen und Betroffene.
    Gesprächsgäste:
    • Privatdozent Dr. Olaf Schulte-Herbrüggen, Leiter des Bereichs Psychotraumatologie an der Psychiatrischen Universitätsklinik der Berliner Charité,
    • Gisela Raimund, ehrenamtliche Mitarbeiterin beim "Weißen Ring" e.V. und Pressesprecherin des Berliner Landesverbandes,
    • Doris Berthold, Betroffene eines Gewaltverbrechens,
    • Uwe Trentsch, Gründer der Selbsthilfegruppe "Wildrose" für Betroffene von sexueller Gewalt, Stuttgart
    Diskutieren Sie mit unseren Gästen und sagen Sie uns Ihre Meinung unter der kostenfreien Telefonnummer: 00800-4464 4464. Oder schreiben Sie eine Mail an: lebenszeit@deutschlandfunk.de