Skispringen
Nach Anzug-Skandal: Weltverband kündigt gelbe und rote Karten an

Nach dem Eklat um manipulierte Anzüge bei der Skisprung-WM in Norwegen hat der Weltverband Fis Regeländerungen beschlossen. Zur kommenden Saison würden unter anderem Gelbe und Rote Karten eingeführt, teilte Fis im schweizerischen Oberhofen mit.

    Marius Lindvik balanciert während seiner Landung mit beiden Armen, seine Knie sind dabei zum Abfedern ein Stück weit durchgedrückt.
    Skispringer Marius Lindvik aus Norwegen (Archivbild). (imago / ChristianxWalgram)
    Ein Athlet, der wegen eines Ausrüstungsverstoßes disqualifiziert wird, erhält demnach eine Gelbe Karte. Ein weiterer Verstoß führt zu einer Roten Karte und einer Sperre für den folgenden Wettbewerb. Die Nation des Athleten verliert zudem einen Startplatz für die betreffende Veranstaltung. Bislang hatten Disqualifikationen - beispielsweise wegen zu großer Anzüge - normalerweise keine Auswirkungen auf folgende Events.

    Neue Kontroll-Messungen

    Neben der Einführung des Karten-Systems setzt die Fis auf modernisierte Messungen bei der Kontrolle und neue Vorgaben bei den Anzügen. Sie sollen weniger Raum für Manipulationen bieten. Bei bewusstem Betrug - zum Beispiel durch verbotene Anzugveränderungen nach den Kontrollen - greifen zudem zusätzliche Sanktionen.
    Bei den Weltmeisterschaften im vergangenen Winter in Trondheim hatten manipulierte Anzüge norwegischer Skispringer einen Betrugsskandal ausgelöst. Der WM-Gastgeber stattete die Anzüge mit einem laut Reglement verbotenen Band aus, das für mehr Stabilität nach dem Absprung sorgen soll. Springer wie Weltmeister Marius Lindvik, die mit den Anzügen erwischt wurden, waren für die folgenden Wettkämpfe gesperrt worden.
    Diese Nachricht wurde am 14.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.