Der Kameruner Fanblock feuert seinen Stürmer an, auf der rechten Seite dribbelt er auf das deutsche Tor zu. An der Strafraumgrenze tanzt er einen Gegenspieler aus, dann die Flanke: Der Ball fliegt in einer weichen Kurve genau vors deutsche Tor, ein Kameruner steigt hoch, trifft das Leder mit der Stirn - und nickt unhaltbar für den deutschen Torwart ein.
Auf dem Spielfeld kickt nicht die Kameruner Nationalmannschaft mit Ricobert Song oder Samuel Eto'o, im Kasten steht auch nicht Olli Kahn: Am Sportzentrum der TU Clausthal spielt eine Auswahl von Landkreis- und Unibediensteten gegen Maschinenbau- und Bergbaustudenten aus Kamerun. Für ihre afrikanischen Kommilitonen kaum ein Unterschied: Alle Fußballer aus der Heimat sind unbezwingbare Löwen, und die werden mit jedem Mittel angeheizt - auch mit Beschwörungstänzen.
Das Freundschaftsmatch wird zu einer Party, am Spielfeldrand dröhnt afrikanische Musik, zu essen gibt es kameruner Spezialitäten. Deutsche Mitstudenten und Uniangehörige sind natürlich eingeladen, sagt Roland Fauzink, Schatzmeister der Kameruner Studentengemeinde.
Es ist immer sehr, sehr schwer für Ausländer, die Integration zu schaffen, also wir veranstalten so etwas, damit die Leute, die Kameruner, und die Deutsche zusammen bleiben und ein bisschen zu amüsieren, die Leute kennen zulernen usw. Das ist nur um die Integration zu verbessern, ja.
Beschweren möchten sich Fauzink und seine rund 80 kameruner Kommilitonen jedoch nicht über Clausthal, prinzipiell fühlen sie sich wohl. Dennoch: Die Regeln an der Uni oder bei deutschen Behörden verstehen sie nicht immer, in der kleinen Oberharzgemeinde gibt es kaum Jobs, Busfahren ist dagegen teuer. Auf dem Freundschaftsfest wurden auch solche Fragen diskutiert - mit Vertretern der Ausländerbehörde, der Polizei und der Krankenkasse. Anregungen gab es reichlich, meint Peter Kickartz, Kanzler der TU Clausthal.
Die Sache mit dem Semesterticket, davon habe ich in Gesprächen mit ausländischen Kommilitonen mehrfach gehört, dass die eher darauf angewiesen sind, ordentlich und preiswert nach Goslar fahren zu können als die deutschen Studenten. Ich finde, dass sich an der Stelle noch viel machen lässt.
Alle Beteiligten waren mit der Diskussion zufrieden: Die Kameruner fühlten sich verstanden und ernst genommen, die Behördenvertreter konnten Regeln und Entscheidungsgrundsätze darlegen, alle Seiten lobten den positiven Umgang. Allerdings: Beim WM-Spiel gegen Deutschland hört für die Kameruner die Freundschaft auf.
2 zu 0 für uns Kameruner - 1 zu 0 für Kamerun - ich will nicht so böse sein mit die Deutschen, aber ich schätze mal, dass die unbezwingbaren Löwen morgen gewinnen, 2 zu 0! Ich denke, die Frage muss nicht gestellt werden, weil Kamerun gewinnt sicherlich. 1 zu 0 oder höchstens 2 zu 0.
Dass ihr Team bei dem Freundschaftsspiel mit 5 zu 2 eine richtige Klatsche bekommen hat - das sehen die kameruner Studierenden ale gutes Omen: Wer die Generalprobe vergeigt, der muss das entscheidende Match doch gewinnen.
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Im Deutschlandfunk sprach Peter Schnittger, deutscher Trainer in Afrika, über die Stärken und Schwächen beider Mannschaften
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Das Freundschaftsmatch wird zu einer Party, am Spielfeldrand dröhnt afrikanische Musik, zu essen gibt es kameruner Spezialitäten. Deutsche Mitstudenten und Uniangehörige sind natürlich eingeladen, sagt Roland Fauzink, Schatzmeister der Kameruner Studentengemeinde.
Es ist immer sehr, sehr schwer für Ausländer, die Integration zu schaffen, also wir veranstalten so etwas, damit die Leute, die Kameruner, und die Deutsche zusammen bleiben und ein bisschen zu amüsieren, die Leute kennen zulernen usw. Das ist nur um die Integration zu verbessern, ja.
Beschweren möchten sich Fauzink und seine rund 80 kameruner Kommilitonen jedoch nicht über Clausthal, prinzipiell fühlen sie sich wohl. Dennoch: Die Regeln an der Uni oder bei deutschen Behörden verstehen sie nicht immer, in der kleinen Oberharzgemeinde gibt es kaum Jobs, Busfahren ist dagegen teuer. Auf dem Freundschaftsfest wurden auch solche Fragen diskutiert - mit Vertretern der Ausländerbehörde, der Polizei und der Krankenkasse. Anregungen gab es reichlich, meint Peter Kickartz, Kanzler der TU Clausthal.
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2 zu 0 für uns Kameruner - 1 zu 0 für Kamerun - ich will nicht so böse sein mit die Deutschen, aber ich schätze mal, dass die unbezwingbaren Löwen morgen gewinnen, 2 zu 0! Ich denke, die Frage muss nicht gestellt werden, weil Kamerun gewinnt sicherlich. 1 zu 0 oder höchstens 2 zu 0.
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