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Nach Durchsuchung bei Salafisten
Strafanzeige wegen Geheimnisverrats

Monatelang bereitete die niedersächsische Polizei einen Schlag gegen mutmaßliche Salafisten vor. Dann musste alles ganz schnell gehen, weil die Verdächtigen möglicherweise vorgewarnt wurden. Niedersachsens Innenminister erstattete deshalb Anzeige wegen Geheimnisverrats.

29.07.2016
    Polizisten stürmen ein Gebäude in Hildesheim, dabei gehen Scheiben zu Bruch.
    Razzia in Hildesheim (dpa)
    Der Vorwurf laute auf Verletzung des Dienstgeheimnisses und einer besonderen Geheimhaltungspflicht, sagte ein Ministeriumssprecher in Hannover.
    Die Razzia gegen den Deutschsprachigen Islamkreis Hildesheim e.V. (DIK) am Mittwoch musste nach Angaben von Innenminister Boris Pistorius vorgezogen werden. Grund war ein Medienbericht über die geplante Aktion. Pistorius geht davon aus, dass "irgendjemand etwas durchgesteckt" habe.
    Bei der Razzia durchsuchte die Polizei mit rund 400 Beamten die DIK-Moschee sowie acht Privatwohnungen. Dabei wurde Beweismaterial sichergestellt. Festnahmen gab es nicht. Der DIK in Hildesheim ist nach Angaben des Innenministers ein bundesweiter Hot-Spot der radikalen Salafistenszene.
    Ziel der Behörden ist ein Verbot des Moscheevereins.