
Seiler betonte, man habe der GDL bei den Tarifverhandlungen vorgeschlagen, zwischen dem 15. Dezember und dem 7. Januar einen Weihnachtsfrieden einzuhalten. Die Gewerkschaft und ihr Vorsitzender Weselsky seien dazu aber nicht bereit gewesen.
GDL-Vorsitzender Weselsky lässt Zeitraum für Streiks offen
Zuvor hatte Weselsky die Verhandlungen mit der Bahn für grundsätzlich gescheitert erklärt. "Die Arbeitgeberseite DB lehnt es ab, mit uns über drei Kernforderungen überhaupt zu verhandeln", sagte Weselsky in Berlin. "Wir werden deshalb, nachdem wir die Verhandlungen jetzt scheitern lassen haben, als nächstes mit Warnstreiks den Arbeitgeber weiter unter Druck setzen." Einen konkreten Zeitpunkt nannte er zunächst nicht. Weselsky verwies auf die gleichzeitig laufende Urabstimmung über unbefristete Streiks unter den eigenen Mitgliedern. Ein Ergebnis soll rund um Weihnachten vorliegen.
Hauptstreitpunkt: Arbeitszeitverringerung
Als Hauptstreitpunkt in dem Tarifkonflikt gilt die Forderung der Gewerkschaft nach einer Arbeitszeitverringerung von 38 auf 35 Stunden pro Woche für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich. Die Bahn lehnt dies ab und argumentiert, wegen des Fachkräftemangels gebe es an dieser Stelle keinen Spielraum.
Bahn-Personalvorstand Seiler warf der GDL vor, stur auf zwei Themen beharrt zu haben - die Arbeitszeitverkürzung und die Ausweitung ihrer Tarifverträge. Er betonte, die Gewerkschaft müsse die Realitäten anerkennen und an den Verhandlungstisch zurückkehren. Es liege ein Angebot vor, das es auszugestalten gelte.
Die Deutsche Bahn bot zuletzt eine Entgelterhöhung um elf Prozent bei einer Laufzeit von 32 Monaten an. Die GDL will 555 Euro mehr im Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie bei einer Laufzeit von einem Jahr durchsetzen.
Diese Nachricht wurde am 24.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.