Gesellschaft
Nach Sendung mit Mockridge: Comedians Nizar Akremi und Shayan Garcia verurteilen Empörung über behindertenfeindliche Äußerungen

Nach ihren verhöhnenden Darstellungen von Menschen mit Behinderung haben die Comedians Nizar Akremi und Shayan Garcia die scharfe Kritik zurückgewiesen.

    Luke Mockridge ist von der Seite zu sehen. Er hält sich eine Hand an den Kopf. Er schaut ernst.
    Luke Mockridge bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises 2023. (picture alliance / dpa / Rolf Vennenbernd)
    Es werde versucht, Menschen wegen eines Witzes, der einigen nicht gefallen habe, systematisch zu zerstören, teilten sie mit. Sie verteidigten ihren Kollegen Luke Mockridge, den sie in der umstrittenen Ausgabe ihres Podcasts "Die Deutschen" zu Gast hatten. Mockridge habe alles verloren und den Kritikern reiche es immer noch nicht. Man habe keinen Mord begangen.
    Akremi und Garcia kündigten an, rechtlich gegen jeden vorzugehen, der Rufmord und Hetze betrieben habe. Sie fügten hinzu, es sei nie ihre Absicht gewesen, Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen zu verletzen. Es tue ihnen aufrichtig leid. Vor Veröffentlichung der Ausgabe wurde mit Hinweisen auf provokante Inhalte dafür geworben.
    Während der Podcast-Aufnahme der drei, die zugleich gefilmt worden war, wurden zunächst Menschen mit Behinderungen nachgeäfft und verspottet. Mockridge beteiligte sich an den herablassenden Darstellungen insbesondere von Athleten der Paralympischen Spiele in Paris. Unter anderem sagte er dabei, dort gebe es Menschen ohne Beine und Arme. Die könne man in ein Becken werfen - und wer als Letzter ertrinke, der habe halt gewonnen.
    Der TV-Sender Sat.1 setzte daraufhin die neue Show mit ihm "Was ist in der Box?" vorerst ab. Zudem wurden mehrere Auftritte Mockridges gestrichen. Er selbst sagte die Auftaktshows seiner geplanten Tour ab, wie der Veranstalter mitteilte. Auch ein Auftritt von Akremi in Berlin wurde abgesagt.
    Bundeskanzler Scholz verurteilte gestern Anfeindungen und Spott gegenüber Menschen mit Behinderungen. Beim Jahresempfang des Behindertenbeauftragten der Bundesregierung, Dusel, sagte der Kanzler, es sei unerträglich, wenn Inklusion als Ideologieprojekt und Menschen mit Behinderungen als Belastungsfaktor verächtlich gemacht würden.
    Diese Nachricht wurde am 12.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.