
Das Einsetzen von El Niño werde die Wahrscheinlichkeit von Temperaturrekorden und extremer Hitze in vielen Teilen der Welt und im Ozean erheblich erhöhen, sagte WMO-Generalsekretär Taalas. Die WMO hatte im tropischen Pazifik zum ersten Mal seit einigen Jahren wieder El-Niño-Bedingungen gemessen. Dort lag die monatliche Durchschnittstemperatur im Juni 0,9 Grad über dem langjährigen Mittel. Die WMO bestätigt damit die Einschätzung der US-Klimabehörde NOAA. Diese hatte nach ihrer eigenen Definition schon vor einem Monat das Phänomen El Niño beschrieben.
Das weltweit heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, 2016, fiel mit El Niño zusammen. Dieser Rekord könnte laut WMO bald gebrochen werden. Der Leiter des regionalen Klimavorhersagedienstes der WMO, Okia, rechnet in den nächsten fünf Jahren mit einem der wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen.
Für dieses Jahr gehen Fachleute davon aus, dass das Wetterphänomen die zweite Jahreshälfte bestimmen wird. Die Auswirkungen auf den europäischen Kontinent allerdings gelten als begrenzt. Am stärksten betroffen sein werden voraussichtlich Südostasien, Australien, Afrika und Mittelamerika. El Niño tritt laut WMO im Schnitt alle zwei bis sieben Jahre auf und kann neun bis zwölf Monate andauern.
El Niño hat nichts mit dem menschengemachten Klimawandel zu tun. Das Phänomen kann aber die Folgen des Klimawandels verschärfen, weil es einen zusätzlich wärmenden Effekt hat.
Diese Nachricht wurde am 05.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.