
Einen neuen Premierminister werde der Präsident in den kommenden Tagen ernennen, hieß es in der Mitteilung weiter. Neuwahlen und seinen eigenen Rücktritt hat Präsident Macron bislang ausgeschlossen.
Bayrou hatte die Vertrauensfrage selber auf den Weg gebracht, um nach eigenen Worten Unterstützung für die geplanten Einsparungen von rund 44 Milliarden Euro im Haushalt zu gewinnen. Der Zentrumspolitiker wollte Sozialleistungen nicht anheben und Feiertage streichen. - Der öffentliche Schuldenstand war zuletzt auf rund 114 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gestiegen. In einer Rede vor den Abgeordneten warnte Bayrou, das steigende Haushaltsdefizit und die Verschuldung gefährdeten die Zukunft Frankreichs.
Bei der Abstimmung votierten 364 Abgeordnete gegen die Mitte-Rechts-Regierung, nur 194 sprachen ihr das Vertrauen aus. Selbst aus den Reihen der konservativen Républicains, die Teil von Bayrous Kabinett sind, stimmten einzelne Abgeordnete gegen den Premier.
Bundesregierung zeigt sich unbesorgt
Regierungssprecher Kornelius sagte in Berlin, die Stabilität der Eurozone hänge von vielen Staaten ab. Man hoffe, dass Frankreich weiterhin als europäischer Partner eng für Absprachen bereitstehe.
Die saarländische Ministerpräsidentin Rehlinger warnte hingegen vor den Auswirkungen einer politischen Krise im Nachbarland. Nötig seien ein Frankreich und ein Deutschland, die sich klar für Europa einsetzten, sagte sie dem Magazin Politico.
Weitere Informationen:
Diese Nachricht wurde am 09.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.