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Nachgehakt
Noch immer sind viele Fritz-Boxen angreifbar

Für Computernutzer war es ein Schock: Viele Router des Typs Fritz-Box sind angreifbar, eine Sicherheitslücke macht sie für Hacker zu einer leichten Beute. Zwar stellte der Anbieter ein Sicherheitsupdate zur Verfügung. Doch auch ein Vierteljahr später sind viele Fritz-Boxen immer noch ungeschützt.

Von Stefan Römermann | 24.04.2014
    Zwei FRITZ!Box-Modelle des Herstellers AVM, die auf der CeBIT 2010 präsentiert wurden.
    Immer noch hängen viele unsichere Fritz-Boxen am Netz (picture alliance / dpa / Avm Gmbh)
    Dieses Update muss von den Nutzern selbst installiert werden - und das haben offenbar bis heute Zehntausende Nutzer nicht gemacht. Warum das so ist, das halt sicherlich mehrere Gründe. Zum einen hatten wir in den vergangenen Wochen und Monaten schon so viele Sicherheitswarnungen über unsichere Geräte oder Programme, über Passwort-Klau und Ähnliches, dass viele Menschen da möglicherweise langsam auf Durchzug schalten. Und dann gibt es vermutlich auch immer noch genug Menschen, die gar nicht so richtig mitbekommen haben, dass Sie selbst von dieser Sicherheitslücke betroffen sind. So ein WLAN-Router steht ja tatsächlich meist irgendwo in einer Ecke oder hängt an der Wand - und wenn man ihn einmal eingerichtet hat, dann denkt man über dieses Kästchen meist auch nicht mehr nach. Und oft genug hat diese allererste Einrichtung vom Router schon irgendein Freund oder Bekannter gemacht, der sich halt ein bisschen mit Computern auskennt - weil sich viele Menschen von solchen technischen Dingen einfach überfordert fühlen.
    Das Update umzusetzen ist eigentlich nicht kompliziert. Das ist nicht schwerer, als beispielsweise über den Internet-Browser seine E-Mails abzurufen. Im Browser tippt man in der Adresszeile einfach die Adresse "fritz.box" ein - und tatsächlich auch nur "fritz.box", also ohne das sonst übliche "www Punkt". Der Browser zeigt dann die Konfigurationsseite der Fritz-Box an. Dort klickt man dann einfach den Punkt "Assistenten" und anschließend auf "Update" oder "Firmware aktualisieren". Und das war es auch schon fast. Letztlich sind das maximal drei, vier Mausklicks an der richtigen Stelle.
    Der Hersteller AVM hat dafür auch in dieser Woche auf seiner Internet-Seite auch noch mal eine kurze Anleitung veröffentlicht - und mit der sollten das eigentlich auch absolute Computerlaien schaffen.
    Immer wieder Sicherheitslücken
    Vorbeugen ist immer gut - aber bei diesen Sicherheitslücken können die normalen Durchschnittsnutzer da momentan wenig machen, als zu warten, bis eine neue Lücke bekannt wird - und die dann so schnell wie möglich stopfen. So sollte man bei seinen Geräten regelmäßig nachschauen, ob es eventuell irgendwelche Updates gibt. Denn manche Hersteller stopfen nicht nur Sicherheitslücken, sondern rüsten per Software manchmal auch spannende neue, zusätzliche Funktionen oder Dienste nach.
    Aber für die Masse der Nutzer ist das wohl keine Lösung. Deshalb sind vor allem die Hersteller gefragt, neue Geräte gleich ab Werk so einzustellen, dass diese selbstständig nach solchen Sicherheitsupdates suchen und dann auch installieren - und zwar bei allen Geräten, die irgendwie am Internet hängen. Also WLAN-Router, Computer, Smartphones - aber auch so Dinge wie Fernseher oder Blu-ray-Player mit Internetzugang. Die Geräte könnten dann im besten Fall selbstständig ihre Sicherheitslücken schließen, sobald ein neues Update vom Hersteller veröffentlicht wird. Aber das machen bisher halt nur die wenigsten Hersteller - denn das ganze kostet natürlich auch Geld wenn man beispielsweise auch Geräte, die schon drei, vier, fünf Jahre alt sind regelmäßig mit solchen Updates versorgen muss.