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Nachhaltig und verlogen

Mindestens jeder zehnte Deutsche soll schon einer sein. Oder sich zumindest dafür ausgeben, wenn er sich von einem Marktforscher über sein Selbstbild befragen lässt. Ein "Loha" ist er. Ein Anhänger des "Lifestyle of Health and Substainability".

Von Daniel Blum | 30.11.2009
    Eines Lebensstils, der gesund und nachhaltig sein soll. Der Trend kommt aus den USA und findet in Deutschland großen Anklang, insbesondere bei Besserverdienenden.

    Es geht um politisch korrekten Konsum. Um den Kauf von Biolebensmitteln, Ökomöbeln, um Urlaub in Hotels mit Nachhaltigkeitszertifikaten. Nach dem Motto: "Wenn ich schon in die Karibik fliege, dann will ich am Frühstückstisch auf keinen Fall auf mein gewohntes Biomüsli verzichten. Damit tue ich nur mir was Gutes, sondern auch dem Planeten!" Eine Haltung, die manche ein bisschen verlogen finden. Zum Beispiel Kathrin Hartmann in ihrem Buch "Ende der Märchenstunde".

    Kathrin Hartmann: "Ende der Märchenstunde. Wie die Industrie die Lohas und Lifestyle-Ökos vereinnahmt", Karl Blessing Verlag, 384 Seiten, Euro 16,95 (ISBN 978-3-89667-413-5).