"O-Ton-Collage: "Wie heißen denn eigentlich die Frauen bei den Pferden? Stute. Und die Männer? Hm, vergessen. Stier. Ne, das ist bei den Kühen. Hengst. Du bist eine richtige Spezialistin. Wie heißen denn die Kinder bei den Pferden? Lamm. Ne, das ist beim Schaf. Ein Ponny. Ne. Fohlen. Super.""
Morgens, halb neun in Duisburg-Meiderich. Während im Stall noch eine Art morgendliche Gelassenheit herrscht, sind die Schüler der Dinslakener Gartenschule, die gerade um die Ecke biegen, mächtig aufgeregt. Die Jungen und Mädchen gehen alle in die zweite Klasse der Grundschule und sind für den heutigen Tag bestens präpariert. Viele haben Gummistifel und Matschhosen an, kein einziger Schüler ist mit dünnen Sommerschuhen oder heller Hose hier. Die meisten von ihnen waren noch nie auf einem Bauernhof.
"O-Ton-Collage: Noch nie. Das ist das erste mal. Was wusstest du denn vorher von so Bauernhöfen? Gar nix. Ich war noch nicht auf einem Bauernhof. Ich war schon mal, aber ich hab noch nie so gearbeitet, wie hier heute.""
Denn die Grundschüler sind hier nicht nur zum Spaß.
"Schön, dass ihr hier seid auf dem Ingenhammshof. Der Ingenhammshof ist ein Lernbauernhof, auf dem man etwas lernen kann."
Begrüßt sie Arno Hast, der normalerweise an einer Gesamtschule in Duisburg Kunst, Geografie und Technik unterrichtet. Doch seit 16 Jahren ist er einmal pro Woche auf dem Lehrnbauernhof in Duisburg.
"O-Ton-Collage: "So, jetzt geht ihr erstmal in den Stall rein und guckt erstmal. Das sieht total schön aus. Emma, das Pferd heißt Emma. Du bist ein Cooler. Das riecht hier nach Kaka. Nach Kuhmist und so ekelig. Die haben Glubschaugen, die Kuh. Ja.""
Die sieben- und achtjährigen Stadtkinder werden an diesem Vormittag Hühner, Schweine und Co füttern, Pferde, Gänse und Kühe auf die Weiden bringen und die Ställe ausmisten. Dabei lernen sie fast nebenbei jede Menge über die Tiere und ihr Futter, die Feldarbeit und das Leben auf dem Hof. Zum Beispiel sollen sie herausfinden, welche der drei Kühe weiblich und welche männlich sind. Mit Feuereifer und viel Fantasie machen sie die Schüler an die Aufgabe.´22
"O-Ton-Collage: "Ich gucke an der Farbe. Weil die sind ja beide weiß und der andere ist dunkel. Bei der Frau ist eine Melk, Melk, Melk – irgendwas Melk. Die Frau kann melken und der Mann kann gar nix. Der hat keinen Euter, das ist ein Bulle also. Ich weiß es. Ich erkenne das, weil die wie ein richtiger Stier Hörner haben und die Frau nicht.""
Die Lösung überrascht dann alle – keiner hatte es richtig – auch nicht die Lehrerin.
"In dem Stall befinden sich drei weibliche Kühe. Das stimmt aber nicht. Doch."
Arno Hast erklärt, dass alle Kühe Hörner haben, sie aber meist abgeschnitten werden, damit sich die Tiere in den oft engen Ställen nicht verletzten, und dass die Euter erst so richtig gut sichtbar werden, wenn sie voll Milch sind. Und das geschieht eben erst …
"… wenn sie Junge bekommen. - Super."
Armo Hast findet, dass diese Grundschüler schon eine ganze Menge über das Leben auf einem Bauernhof wissen. Das ist nicht immer so.
#"Probleme treten häufig auf, wenn wir Kinder haben aus Stadtteilen, wo der Migrantenanteil sehr, sehr hoch ist, weil die Eltern mit ihren Kindern selber eigentlich solche Unternehmungen gar nicht machen.""
Schwierig wird es auch bei Schülern ab der fünften, sechsten Klasse.
"Die kommen mit ihren Designerklamotten hier hin, wollen gar nicht in die Ställe reingehen. Die Jugendlichen kriegt man hier nicht mehr begeistert."
Bei den Zweitklässlern heute ist das ganz anders.
"O-Ton-Collage: "Cool. Echt schön. Ich finde es hier toll. Es macht Spaß hier. Ganz schön anstrengend. Das war gut. Es macht Spaß die zu füttern. Ich hol mir noch mehr Heu."
Aber nicht nur die Kinder kommen aus dem Staunen kaum heraus. Auch ihre Lehrerin Barbara Lodde ist von dem Vormittag auf dem Lernbauernhof völlig begeistert. Der etwas andere Unterricht scheint manchen Kindern besonders gut zu tun. Eine ihrer Schülerinnen zum Beispiel, spricht in der Schule kaum ein Wort, sagt sie:
"Aber hier auf dem Bauernhof blüht sie gerade völlig auf und spricht erstmalig. Auch auf deutsch, das kann sie sonst eigentlich gar nicht. Und das ist total schön, die leuchtenden Augen zu sehen, wie sie da jetzt offen drauf zu gehen und die Sachen einfach mal machen können. Wunderbar. Kann ich nur weiterempfehlen. Ist total toll."
Morgens, halb neun in Duisburg-Meiderich. Während im Stall noch eine Art morgendliche Gelassenheit herrscht, sind die Schüler der Dinslakener Gartenschule, die gerade um die Ecke biegen, mächtig aufgeregt. Die Jungen und Mädchen gehen alle in die zweite Klasse der Grundschule und sind für den heutigen Tag bestens präpariert. Viele haben Gummistifel und Matschhosen an, kein einziger Schüler ist mit dünnen Sommerschuhen oder heller Hose hier. Die meisten von ihnen waren noch nie auf einem Bauernhof.
"O-Ton-Collage: Noch nie. Das ist das erste mal. Was wusstest du denn vorher von so Bauernhöfen? Gar nix. Ich war noch nicht auf einem Bauernhof. Ich war schon mal, aber ich hab noch nie so gearbeitet, wie hier heute.""
Denn die Grundschüler sind hier nicht nur zum Spaß.
"Schön, dass ihr hier seid auf dem Ingenhammshof. Der Ingenhammshof ist ein Lernbauernhof, auf dem man etwas lernen kann."
Begrüßt sie Arno Hast, der normalerweise an einer Gesamtschule in Duisburg Kunst, Geografie und Technik unterrichtet. Doch seit 16 Jahren ist er einmal pro Woche auf dem Lehrnbauernhof in Duisburg.
"O-Ton-Collage: "So, jetzt geht ihr erstmal in den Stall rein und guckt erstmal. Das sieht total schön aus. Emma, das Pferd heißt Emma. Du bist ein Cooler. Das riecht hier nach Kaka. Nach Kuhmist und so ekelig. Die haben Glubschaugen, die Kuh. Ja.""
Die sieben- und achtjährigen Stadtkinder werden an diesem Vormittag Hühner, Schweine und Co füttern, Pferde, Gänse und Kühe auf die Weiden bringen und die Ställe ausmisten. Dabei lernen sie fast nebenbei jede Menge über die Tiere und ihr Futter, die Feldarbeit und das Leben auf dem Hof. Zum Beispiel sollen sie herausfinden, welche der drei Kühe weiblich und welche männlich sind. Mit Feuereifer und viel Fantasie machen sie die Schüler an die Aufgabe.´22
"O-Ton-Collage: "Ich gucke an der Farbe. Weil die sind ja beide weiß und der andere ist dunkel. Bei der Frau ist eine Melk, Melk, Melk – irgendwas Melk. Die Frau kann melken und der Mann kann gar nix. Der hat keinen Euter, das ist ein Bulle also. Ich weiß es. Ich erkenne das, weil die wie ein richtiger Stier Hörner haben und die Frau nicht.""
Die Lösung überrascht dann alle – keiner hatte es richtig – auch nicht die Lehrerin.
"In dem Stall befinden sich drei weibliche Kühe. Das stimmt aber nicht. Doch."
Arno Hast erklärt, dass alle Kühe Hörner haben, sie aber meist abgeschnitten werden, damit sich die Tiere in den oft engen Ställen nicht verletzten, und dass die Euter erst so richtig gut sichtbar werden, wenn sie voll Milch sind. Und das geschieht eben erst …
"… wenn sie Junge bekommen. - Super."
Armo Hast findet, dass diese Grundschüler schon eine ganze Menge über das Leben auf einem Bauernhof wissen. Das ist nicht immer so.
#"Probleme treten häufig auf, wenn wir Kinder haben aus Stadtteilen, wo der Migrantenanteil sehr, sehr hoch ist, weil die Eltern mit ihren Kindern selber eigentlich solche Unternehmungen gar nicht machen.""
Schwierig wird es auch bei Schülern ab der fünften, sechsten Klasse.
"Die kommen mit ihren Designerklamotten hier hin, wollen gar nicht in die Ställe reingehen. Die Jugendlichen kriegt man hier nicht mehr begeistert."
Bei den Zweitklässlern heute ist das ganz anders.
"O-Ton-Collage: "Cool. Echt schön. Ich finde es hier toll. Es macht Spaß hier. Ganz schön anstrengend. Das war gut. Es macht Spaß die zu füttern. Ich hol mir noch mehr Heu."
Aber nicht nur die Kinder kommen aus dem Staunen kaum heraus. Auch ihre Lehrerin Barbara Lodde ist von dem Vormittag auf dem Lernbauernhof völlig begeistert. Der etwas andere Unterricht scheint manchen Kindern besonders gut zu tun. Eine ihrer Schülerinnen zum Beispiel, spricht in der Schule kaum ein Wort, sagt sie:
"Aber hier auf dem Bauernhof blüht sie gerade völlig auf und spricht erstmalig. Auch auf deutsch, das kann sie sonst eigentlich gar nicht. Und das ist total schön, die leuchtenden Augen zu sehen, wie sie da jetzt offen drauf zu gehen und die Sachen einfach mal machen können. Wunderbar. Kann ich nur weiterempfehlen. Ist total toll."