An den Gehirnen von an Krebs gestorbenen Frauen, die zuvor eine Knochenmarkstransplantation eines männlichen Verwandten erhalten hatten, konnte Eva Mezey ihre Hypothese beweisen. Am Johns-Hopkins-Universitätsklinikum im US-Bundesstaat Maryland wurde Mezey schließlich fündig: "Ich suchte gezielt nach Zellen, die das männliche Y-Chromosom enthielten, denn die konnten nur von dem gespendeten Knochenmark stammen." Mezey fand diese Zellen und sah genauer hin, um welche Art von Zellen es sich handelt. "Tatsächlich waren einige der Zellen Nervenzellen und sie enthielten ein Y-Chromosom - sie mussten also aus dem Knochenmark stammen", berichtete Mezey.
Auffallend war, dass die neugebildeten Nervenzellen in Zellhaufen auftraten, die sich aus den Nervenzellen und den Stützzellen zusammensetzen. Die Ärztin wertet diesen Befund als Indiz für ihre Hypothese von der Neubildung der Hirnzellen. "Im Gehirn selbst gibt es spezielle Stammzellen, die Nervenzellen bilden können, und dieses Reservoir füllt das Knochenmark einfach nur auf." Möglicherweise kursieren im Blut ständig Stammzellen aus dem Rückenmark, die auf irgendein biochemisches Signal hin ins Gehirn wandern und dort neue Nervenzellen bilden. Theoretisch wäre das ein Ansatzpunkt für die Behandlung der so genannten neurodegenerativen Krankheiten wie Parkinson, bei denen zunehmend Nervenzellen des Gehirns untergehen. Mezey: "Dazu müsste man einfach nur die Prozesse verstärken, die sowieso die ganze Zeit in unserem Körper ablaufen. Nur wenn viel mehr Knochenmarkszellen ins Gehirn gelangen, lässt sich auch der gesamte Schaden reparieren, den solche Krankheiten im Gehirn verursachen." Doch um diesen Mechanismus ausnutzen zu können, muss man die Signalkette besser kennen. Aber dieser Weg lohnt sich: Wenn der Körper die Stammzellen bereitstellen kann, die sämtliche Schäden im Gehirn beheben können, dann wäre die Diskussion um die Forschung an embryonalen Stammzellen für diesen Zweck praktisch überflüssig. Denn die Rückenmarks-Stammzellen könnten die gleichen Dienste leisten - und das ohne ethische Probleme.
[Quelle: Kristin Raabe]
Auffallend war, dass die neugebildeten Nervenzellen in Zellhaufen auftraten, die sich aus den Nervenzellen und den Stützzellen zusammensetzen. Die Ärztin wertet diesen Befund als Indiz für ihre Hypothese von der Neubildung der Hirnzellen. "Im Gehirn selbst gibt es spezielle Stammzellen, die Nervenzellen bilden können, und dieses Reservoir füllt das Knochenmark einfach nur auf." Möglicherweise kursieren im Blut ständig Stammzellen aus dem Rückenmark, die auf irgendein biochemisches Signal hin ins Gehirn wandern und dort neue Nervenzellen bilden. Theoretisch wäre das ein Ansatzpunkt für die Behandlung der so genannten neurodegenerativen Krankheiten wie Parkinson, bei denen zunehmend Nervenzellen des Gehirns untergehen. Mezey: "Dazu müsste man einfach nur die Prozesse verstärken, die sowieso die ganze Zeit in unserem Körper ablaufen. Nur wenn viel mehr Knochenmarkszellen ins Gehirn gelangen, lässt sich auch der gesamte Schaden reparieren, den solche Krankheiten im Gehirn verursachen." Doch um diesen Mechanismus ausnutzen zu können, muss man die Signalkette besser kennen. Aber dieser Weg lohnt sich: Wenn der Körper die Stammzellen bereitstellen kann, die sämtliche Schäden im Gehirn beheben können, dann wäre die Diskussion um die Forschung an embryonalen Stammzellen für diesen Zweck praktisch überflüssig. Denn die Rückenmarks-Stammzellen könnten die gleichen Dienste leisten - und das ohne ethische Probleme.
[Quelle: Kristin Raabe]