Zwanzig Holzerntemaschinen, so genannte "Harvester", sind allein im Forstbezirk Eibenstock im Erzgebirge im Einsatz. Mit ihrem Greifer nehmen sie sich die umgestürzten Bäume, entasten sie – und zersägen sie im gleichen Arbeitsschritt in zwei bis fünf Meter lange Stücke. Bis zum Herbst sollen so auch die letzten sächsischen Schadflächen beräumt sein: Das sind der Erzgebirgskamm sowie das Vogtland, sagt der Eibenstocker Forstbezirksleiter Stefan Schusser:
"Wir müssen das Holz hier oben bis Oktober runter haben, weil ab November kommt hier der erste Schnee – jetzt August, September noch, um das Holz wegzubringen. Wir hoffen, dass wir Ende September mit der Aufbereitung fertig sind und haben dann noch einen Monat Zeit, das Holz runter zu bringen, wegzufahren."
Insgesamt waren es vier Millionen Bäume, die der Orkan Kyrill in Sachsen wie Streichhölzer umgeknickt hatte. Das entspricht etwa der Holzmenge, die sonst in einem normalen Jahr eingeschlagen wird:
"Das Schlimme an dem Schaden ist eigentlich, dass er die gesunden Bestandsstrukturen zerrissen hat. Dass überall die Bestände zerrissen sind und dass wir Nachfolgeschäden haben. Und natürlich ist es viel teurer, den Bruch aufzubereiten, als wenn man regulären Einschlag hat. Wir haben ja gebrochene Stämme, wir haben gerissene Stämme, wir haben schon erhebliche finanzielle Verluste dadurch."
Außerdem ließen sich solche Holzmengen nicht sofort verkaufen:
"Das bekommt man auf keinem Markt unter, so dass wir das bis zum Jahresende – bis ins nächste Frühjahr – einspeisen. Da sind Verluste, Entwertungen ganz normal."
Auf den riesigen kahlen Freiflächen liegen noch immer umgestürzte Bäume – und das nun schon seit Januar. Das darauffolgende warme Frühjahr hat Fachleute – wie Lutz-Florian Otto von Sachsenforst – eine zweite Katastrophe befürchten lassen:
"Nachdem das Holz im Winterhalbjahr gebrochen wird, ist das ein ideales Bruthabitat für den großen Borkenkäfer, der so ein Holz bevorzugt befällt."
Die Population war in der ersten Jahreshälfte schon höher als in der vergleichbaren Zeit in den Jahren 2003 und 2004, in denen der schlimmste Befall seit dem zweiten Weltkrieg festgestellt wurde. Und wo ein Borkenkäferpärchen erstmal im Baum sitzt, können aus ihm in der dritten Generation innerhalb eines Jahres auch schon mal 100.000 Borkenkäfer werden. Doch Lutz-Florian Otto kann mittlerweile eine leichte Entspannung vermelden:
"Jetzt ist es so, dass durch die Niederschläge, die wir in den letzten Wochen hatten – auch im Abweichen zu der Situation im vergangenen Jahr -, dass die Bäume, die hier noch stehen, eine gewisse Kraft haben, so einen Befall abzuwehren."
Bleibt es kühl und relativ feucht, dann ist zumindest in diesem Jahr nicht mit einer Borkenkäferplage zu rechnen. Ein Problem ganz anderer Art wird aber auf die Waldarbeiter zukommen, sobald sie mit den Aufräumarbeiten fertig sind. Ulrich Zitterbart, ein Forstunternehmer aus Eibenstock, hatte – wie andere Unternehmer auch – nach dem Sturm Kyrill viel Geld in Maschinen investiert und Leute eingestellt:
"Nach jetzigem Stand der Dinge wird’s natürlich nach Beendigung dieser Arbeiten sehr eng auf diesem Markt zugehen. Da stehen auch bei uns im Unternehmen ganz konkret Entlassungen an. Davor habe ich schon Angst als Unternehmer."
In den Wäldern des Erzgebirges soll im Herbst die Wiederaufforstung beginnen; möglichst mit Mischwäldern. Die sind stabiler gegen Unwetter und sorgen für besseren Boden. Allerdings lassen sie sich schwerer pflegen und auch verkaufen. Deshalb wird es nach Ansicht der Forstfachleute mehrere Generationen dauern, bis die sturmanfälligen Fichten-Monokulturen aus den Wäldern verschwunden sind.
"Wir müssen das Holz hier oben bis Oktober runter haben, weil ab November kommt hier der erste Schnee – jetzt August, September noch, um das Holz wegzubringen. Wir hoffen, dass wir Ende September mit der Aufbereitung fertig sind und haben dann noch einen Monat Zeit, das Holz runter zu bringen, wegzufahren."
Insgesamt waren es vier Millionen Bäume, die der Orkan Kyrill in Sachsen wie Streichhölzer umgeknickt hatte. Das entspricht etwa der Holzmenge, die sonst in einem normalen Jahr eingeschlagen wird:
"Das Schlimme an dem Schaden ist eigentlich, dass er die gesunden Bestandsstrukturen zerrissen hat. Dass überall die Bestände zerrissen sind und dass wir Nachfolgeschäden haben. Und natürlich ist es viel teurer, den Bruch aufzubereiten, als wenn man regulären Einschlag hat. Wir haben ja gebrochene Stämme, wir haben gerissene Stämme, wir haben schon erhebliche finanzielle Verluste dadurch."
Außerdem ließen sich solche Holzmengen nicht sofort verkaufen:
"Das bekommt man auf keinem Markt unter, so dass wir das bis zum Jahresende – bis ins nächste Frühjahr – einspeisen. Da sind Verluste, Entwertungen ganz normal."
Auf den riesigen kahlen Freiflächen liegen noch immer umgestürzte Bäume – und das nun schon seit Januar. Das darauffolgende warme Frühjahr hat Fachleute – wie Lutz-Florian Otto von Sachsenforst – eine zweite Katastrophe befürchten lassen:
"Nachdem das Holz im Winterhalbjahr gebrochen wird, ist das ein ideales Bruthabitat für den großen Borkenkäfer, der so ein Holz bevorzugt befällt."
Die Population war in der ersten Jahreshälfte schon höher als in der vergleichbaren Zeit in den Jahren 2003 und 2004, in denen der schlimmste Befall seit dem zweiten Weltkrieg festgestellt wurde. Und wo ein Borkenkäferpärchen erstmal im Baum sitzt, können aus ihm in der dritten Generation innerhalb eines Jahres auch schon mal 100.000 Borkenkäfer werden. Doch Lutz-Florian Otto kann mittlerweile eine leichte Entspannung vermelden:
"Jetzt ist es so, dass durch die Niederschläge, die wir in den letzten Wochen hatten – auch im Abweichen zu der Situation im vergangenen Jahr -, dass die Bäume, die hier noch stehen, eine gewisse Kraft haben, so einen Befall abzuwehren."
Bleibt es kühl und relativ feucht, dann ist zumindest in diesem Jahr nicht mit einer Borkenkäferplage zu rechnen. Ein Problem ganz anderer Art wird aber auf die Waldarbeiter zukommen, sobald sie mit den Aufräumarbeiten fertig sind. Ulrich Zitterbart, ein Forstunternehmer aus Eibenstock, hatte – wie andere Unternehmer auch – nach dem Sturm Kyrill viel Geld in Maschinen investiert und Leute eingestellt:
"Nach jetzigem Stand der Dinge wird’s natürlich nach Beendigung dieser Arbeiten sehr eng auf diesem Markt zugehen. Da stehen auch bei uns im Unternehmen ganz konkret Entlassungen an. Davor habe ich schon Angst als Unternehmer."
In den Wäldern des Erzgebirges soll im Herbst die Wiederaufforstung beginnen; möglichst mit Mischwäldern. Die sind stabiler gegen Unwetter und sorgen für besseren Boden. Allerdings lassen sie sich schwerer pflegen und auch verkaufen. Deshalb wird es nach Ansicht der Forstfachleute mehrere Generationen dauern, bis die sturmanfälligen Fichten-Monokulturen aus den Wäldern verschwunden sind.