"Die vierte Preisträgerin heute Abend ist Malin Schulz."
Malin Schulz hat an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg bei Professor Vincent Kohlbecher studiert und erhält den BFF Förderpreis für ihre Arbeit "Rammallah – Über die Schwierigkeit, Normalität zu zeigen"
Applaus für die 30-jährige Absolventin. Zusammen mit den Abschlussarbeiten der anderen vom BFF ausgezeichneten Studenten sind ihre Bilder nun in der "Visual Gallery zu sehen, dem Kreativbereich der Photokina,". Eine große Chance meint Malin Schulz:
" Ich glaube, dass gerade die Visual Gallery auch sehr hochkarätige Fotografen versammelt – dort ist auch ein Hochschulbereich. Dort haben die Studenten verschiedener Hochschulen die Möglichkeit auszustellen und ich glaube, das ist toll, sich untereinander auszutauschen, aber auch dass es mittlerweile ein Anlaufpunkt ist für viele Professoren und auch Bildredakteure und Art Direktoren, die sich das angucken."
Sehen und gesehen werden – ein Muss für angehende Fotodesigner, Fotografen & Co. Der BFF-Preis kann da Starthilfe leisten, sagt Jurymitglied Anna Gripp. Die Redakteurin der Zeitschrift "Photonews" beobachtet seit Langem die Hochschul-Szene im Bereich Fotografie und die berufliche Situation von Fotografen:
"Es ist sicherlich schwerer geworden, weil die Medien bieten nicht mehr so gute Auftragsbedingungen wie noch vor 20 Jahren. Andererseits staune ich immer: Ich bin manchmal ganz pessimistisch, und dann verfolge ich ein bisschen den Weg von Absolventen, und es gibt doch immer sehr viele, die es auf unterschiedliche Art und Weise schaffen, manchmal indem sie vielleicht auch selber in einer Bildreaktion arbeiten"
So wie Malin Schulz. Über eine Hospitanz landete sie in der Bildredaktion der Wochenzeitung "Die Zeit", sammelte von Anfang an parallel zum Studium auch praktische Erfahrungen.
"Die berufliche Entwicklung – ich weiß nicht, inwiefern ein Studium einen darauf vorbereiten kann. Ich glaube, das kann keine Hochschule einem abnehmen, weil der Markt sich sehr verändert. Ich glaube, da muss man einfach viele Praktika machen und sich umschauen und auch Mut haben, dorthin zu gehen und sich nicht einschüchtern lassen von irgendwelchen miesepetrigen Branchenprognosen. Man muss selbst aktiv sein!"
Und das auch an der Uni. Sie selbst war für Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Fotografie eingeschrieben - und würde diesen Weg auch wieder so wählen, sagt Malin Schulz:
"Es ist gut zu studieren, um eine eigene Sichtweise zu entwickeln. Vor allen Dingen in einer Zeit in der die ganzen Medien mit Bildern überschwemmt sind – einen Blick auf das Wesentliche zu entwickeln - dafür ist ein Studium auf jeden Fall sinnvoll."
Sinnvoll sind auch Assistenzen bei guten Fotografen, meint Jury-Frau Anna Gripp. Die Lehre im Passfoto-Studio an der Ecke hält sie dagegen eher für ein Auslaufmodell, besonders seitdem die Branche 2004 den Meisterzwang abgeschafft hat. - Allerdings: Auch die Entwicklungen an den Hochschulen sieht Gripp eher skeptisch – sprich: die Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse: Anna Gripp:
" Die meisten Professoren, die ich kenne, sind eher Gegner dieses neuen Systems, haben das also notgedrungen umgesetzt. Es ist aber auch noch sehr uneinheitlich in Deutschland. Es gibt zum Beispiel die Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, die immer noch ein Diplom hat, es gibt ja die Kunsthochschulen, die sich da noch zum Teil raushalten können aus dem System andere haben es schon umgesetzt. Es gibt bisher kaum relevante Masterstudiengänge in Deutschland. Das wird noch viel Zeit brauchen, bis das wirklich sich durchgesetzt hat und auch wirklich eine Qualität hat."
Malin Schulz hat als eine der Letzten an ihrer Uni noch einen Diplomabschluss gemacht – und ist sehr froh darüber:
"Weil ich sehr lange studiert habe, um nebenbei arbeiten zu können. Und ich weiß nicht, wie die Studenten das jetzt machen, wenn sie viel weniger Zeit haben und auch mehr unter Druck stehen, weil Kreativität und Druck- und Zeitdruck. Ich weiß nicht, muss man lernen, aber kann auch nicht unbedingt produktiv sein."
Und Produktivität ist die entscheidende Voraussetzung, um künstlerisch erfolgreich zu sein. Der wirtschaftliche Erfolg ist damit allerdings nicht garantiert. Selbst Profis werden in der Branche oft schlecht bezahlt. Jeder 2.selbstständige Fotograf muss sich mit einem Jahreseinkommen von unter 20.000 Euro begnügen.
Malin Schulz hat an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg bei Professor Vincent Kohlbecher studiert und erhält den BFF Förderpreis für ihre Arbeit "Rammallah – Über die Schwierigkeit, Normalität zu zeigen"
Applaus für die 30-jährige Absolventin. Zusammen mit den Abschlussarbeiten der anderen vom BFF ausgezeichneten Studenten sind ihre Bilder nun in der "Visual Gallery zu sehen, dem Kreativbereich der Photokina,". Eine große Chance meint Malin Schulz:
" Ich glaube, dass gerade die Visual Gallery auch sehr hochkarätige Fotografen versammelt – dort ist auch ein Hochschulbereich. Dort haben die Studenten verschiedener Hochschulen die Möglichkeit auszustellen und ich glaube, das ist toll, sich untereinander auszutauschen, aber auch dass es mittlerweile ein Anlaufpunkt ist für viele Professoren und auch Bildredakteure und Art Direktoren, die sich das angucken."
Sehen und gesehen werden – ein Muss für angehende Fotodesigner, Fotografen & Co. Der BFF-Preis kann da Starthilfe leisten, sagt Jurymitglied Anna Gripp. Die Redakteurin der Zeitschrift "Photonews" beobachtet seit Langem die Hochschul-Szene im Bereich Fotografie und die berufliche Situation von Fotografen:
"Es ist sicherlich schwerer geworden, weil die Medien bieten nicht mehr so gute Auftragsbedingungen wie noch vor 20 Jahren. Andererseits staune ich immer: Ich bin manchmal ganz pessimistisch, und dann verfolge ich ein bisschen den Weg von Absolventen, und es gibt doch immer sehr viele, die es auf unterschiedliche Art und Weise schaffen, manchmal indem sie vielleicht auch selber in einer Bildreaktion arbeiten"
So wie Malin Schulz. Über eine Hospitanz landete sie in der Bildredaktion der Wochenzeitung "Die Zeit", sammelte von Anfang an parallel zum Studium auch praktische Erfahrungen.
"Die berufliche Entwicklung – ich weiß nicht, inwiefern ein Studium einen darauf vorbereiten kann. Ich glaube, das kann keine Hochschule einem abnehmen, weil der Markt sich sehr verändert. Ich glaube, da muss man einfach viele Praktika machen und sich umschauen und auch Mut haben, dorthin zu gehen und sich nicht einschüchtern lassen von irgendwelchen miesepetrigen Branchenprognosen. Man muss selbst aktiv sein!"
Und das auch an der Uni. Sie selbst war für Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Fotografie eingeschrieben - und würde diesen Weg auch wieder so wählen, sagt Malin Schulz:
"Es ist gut zu studieren, um eine eigene Sichtweise zu entwickeln. Vor allen Dingen in einer Zeit in der die ganzen Medien mit Bildern überschwemmt sind – einen Blick auf das Wesentliche zu entwickeln - dafür ist ein Studium auf jeden Fall sinnvoll."
Sinnvoll sind auch Assistenzen bei guten Fotografen, meint Jury-Frau Anna Gripp. Die Lehre im Passfoto-Studio an der Ecke hält sie dagegen eher für ein Auslaufmodell, besonders seitdem die Branche 2004 den Meisterzwang abgeschafft hat. - Allerdings: Auch die Entwicklungen an den Hochschulen sieht Gripp eher skeptisch – sprich: die Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse: Anna Gripp:
" Die meisten Professoren, die ich kenne, sind eher Gegner dieses neuen Systems, haben das also notgedrungen umgesetzt. Es ist aber auch noch sehr uneinheitlich in Deutschland. Es gibt zum Beispiel die Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, die immer noch ein Diplom hat, es gibt ja die Kunsthochschulen, die sich da noch zum Teil raushalten können aus dem System andere haben es schon umgesetzt. Es gibt bisher kaum relevante Masterstudiengänge in Deutschland. Das wird noch viel Zeit brauchen, bis das wirklich sich durchgesetzt hat und auch wirklich eine Qualität hat."
Malin Schulz hat als eine der Letzten an ihrer Uni noch einen Diplomabschluss gemacht – und ist sehr froh darüber:
"Weil ich sehr lange studiert habe, um nebenbei arbeiten zu können. Und ich weiß nicht, wie die Studenten das jetzt machen, wenn sie viel weniger Zeit haben und auch mehr unter Druck stehen, weil Kreativität und Druck- und Zeitdruck. Ich weiß nicht, muss man lernen, aber kann auch nicht unbedingt produktiv sein."
Und Produktivität ist die entscheidende Voraussetzung, um künstlerisch erfolgreich zu sein. Der wirtschaftliche Erfolg ist damit allerdings nicht garantiert. Selbst Profis werden in der Branche oft schlecht bezahlt. Jeder 2.selbstständige Fotograf muss sich mit einem Jahreseinkommen von unter 20.000 Euro begnügen.