In einem Bohrloch "herrschen Temperaturen von 175 bis 200 Grad Celsius und es herrscht ein geostatischer Druck bis 2000 bar", sagt Henning Frommelt von Baker Hughes im niedersächsischen Celle. Dieses Erdöl-Service-Unternehmen gehört zu den führenden der Welt und ist in nahezu allen Ländern vertreten. In der Niederlassung in Celle arbeiten rund 1200 Mitarbeiter. Bohringenieure entwickeln und testen dort intelligente Bohrtechnik, die weltweit bei der Suche nach Erdöl und Erdgas eingesetzt wird.
"Hier sind wir jetzt neben einem Werkzeug, das einen Ausgangstest unterzogen wird. Es handelt sich um unsere Kommunikationszentrale unter Tage, die einerseits für Energie sorgt für den Bohrstrang und für die Kommunikation nach über Tage. Dieses Rattern, das man im Hintergrund hört, sind die Druckpulse, die praktisch in dem Bohrstrang erzeugt werden, um dann über Tage die Signale zu empfangen und zu dekodieren."
Die Kommunikationszentrale, das ist ein mehrere Meter langes Metallrohr, gefüllt mit modernster Technik. Sie liefert noch während des Bohrens Daten über Gas- und Ölvorkommen aus der Tiefe. So kann der Ingenieur oben auf der Plattform sofort reagieren und den Bohrmeißel unter Tage gezielt lenken. Ein Novum, für das sich Ölmultis wie Shell oder Exxon brennend interessieren, so Frommelt.
"Die Bohringenieure, die wir weltweit rekrutieren von den Universitäten, werden zum Training nach Celle geholt, werden hier geschult und laufen über den Teststand im Simulationscontainer mit und bedienen dann später im Feld die Werkzeuge."
Zuvor müssen sie jedoch ein 10 Semester umfassendes Studium absolvieren, wie Pascal Wehling. Er lernt am Erdgas- und Erdölinstitut der niedersächsischen Hochschule Clausthal im Harz "Petroleum Engineering".
"Mich reizt die Internationalität des Berufs, und dass es ein praxisorientierter Beruf ist. Also ich habe insgesamt, wenn ich das mal zusammenrechne, ein Jahr an Praktika hinter mir, war für zwei Monate im Oman, für sechs Wochen in Washington in den USA und jetzt werde ich noch für drei Monate nach England gehen. Und das ist ja schon recht viel verglichen mit anderen Studiengängen."
Seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt könnten nicht besser sein. Baker Hughes zum Beispiel würde ihn sofort einstellen. Das Unternehmen hofiert die Studierenden, bietet ihnen Stipendien an, schickt Lehrbeauftragte an die Uni. Denn Nachwuchs ist gefragt wie nie, sagt Kurt Reinicke, Leiter des Clausthaler Instituts für Erdöl- und Erdgastechnik.
"In den 70er und 80er Jahren sind die Ölpreise gestiegen, dieser Ölpreisanstieg hat zu einer erheblichen Vergrößerung der Aktivitäten geführt, es sind jede Menge Leute eingestellt worden. Nur heute sind wir 30 Jahre weiter. Diese Leute nähern sich dem Pensionsalter, und sie werden ausscheiden. Und sie scheiden aus zu einer Zeit, in der ein erneuter Anstieg der Aktivitäten kommt."
Die Suche nach fossilen Rohstoffen hat Hochkonjunktur - und das nicht nur im Ausland. Übrigens: Auch in Deutschland wird vermehrt gesucht und gefunden, so Reinicke.
"Die Schwerpunkte, was die Suche nach neuen Vorkommnissen anbelangt, die liegen in Niedersachsen so im Raum zwischen Hannover, Bremen und Oldenburg. Dort ist das eigentliche Kernland der Erdgasproduktion, dort wird auch immer noch dazugefunden. Darüber hinaus gibt es erhebliche Anstrengungen, die unternommen werden, in Schleswig Holstein, im Oberrheintal, in Bayern und auch zwischen Berlin und der Grenze zu Polen."
Der niedersächsische Ort Wietze bei Celle müsste eigentlich sogar weltberühmt sein. Schließlich wurde dort schon vor 150 Jahren nach Öl gebohrt - zum weltweit allerersten Mal. Und noch heute hat Niedersachsen für die deutsche Erdgasversorgung eine herausragende Bedeutung, sagt Reinicke.
"In der Größenordnung ein Fünftel, was wir in Deutschland verbrauchen, wird in Niedersachsen gefördert. Es ist ja oft die Rede vom Scheichtum Niedersachsen. Das ist auch durchaus angebracht: Wir exportieren Erdgas als Niedersachsen."
Und dort an der Clausthaler Uni werden die Fachkräfte von morgen ausgebildet. Bis zum 15. April werden noch Studenten für das Sommersemester angenommen.
"Hier sind wir jetzt neben einem Werkzeug, das einen Ausgangstest unterzogen wird. Es handelt sich um unsere Kommunikationszentrale unter Tage, die einerseits für Energie sorgt für den Bohrstrang und für die Kommunikation nach über Tage. Dieses Rattern, das man im Hintergrund hört, sind die Druckpulse, die praktisch in dem Bohrstrang erzeugt werden, um dann über Tage die Signale zu empfangen und zu dekodieren."
Die Kommunikationszentrale, das ist ein mehrere Meter langes Metallrohr, gefüllt mit modernster Technik. Sie liefert noch während des Bohrens Daten über Gas- und Ölvorkommen aus der Tiefe. So kann der Ingenieur oben auf der Plattform sofort reagieren und den Bohrmeißel unter Tage gezielt lenken. Ein Novum, für das sich Ölmultis wie Shell oder Exxon brennend interessieren, so Frommelt.
"Die Bohringenieure, die wir weltweit rekrutieren von den Universitäten, werden zum Training nach Celle geholt, werden hier geschult und laufen über den Teststand im Simulationscontainer mit und bedienen dann später im Feld die Werkzeuge."
Zuvor müssen sie jedoch ein 10 Semester umfassendes Studium absolvieren, wie Pascal Wehling. Er lernt am Erdgas- und Erdölinstitut der niedersächsischen Hochschule Clausthal im Harz "Petroleum Engineering".
"Mich reizt die Internationalität des Berufs, und dass es ein praxisorientierter Beruf ist. Also ich habe insgesamt, wenn ich das mal zusammenrechne, ein Jahr an Praktika hinter mir, war für zwei Monate im Oman, für sechs Wochen in Washington in den USA und jetzt werde ich noch für drei Monate nach England gehen. Und das ist ja schon recht viel verglichen mit anderen Studiengängen."
Seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt könnten nicht besser sein. Baker Hughes zum Beispiel würde ihn sofort einstellen. Das Unternehmen hofiert die Studierenden, bietet ihnen Stipendien an, schickt Lehrbeauftragte an die Uni. Denn Nachwuchs ist gefragt wie nie, sagt Kurt Reinicke, Leiter des Clausthaler Instituts für Erdöl- und Erdgastechnik.
"In den 70er und 80er Jahren sind die Ölpreise gestiegen, dieser Ölpreisanstieg hat zu einer erheblichen Vergrößerung der Aktivitäten geführt, es sind jede Menge Leute eingestellt worden. Nur heute sind wir 30 Jahre weiter. Diese Leute nähern sich dem Pensionsalter, und sie werden ausscheiden. Und sie scheiden aus zu einer Zeit, in der ein erneuter Anstieg der Aktivitäten kommt."
Die Suche nach fossilen Rohstoffen hat Hochkonjunktur - und das nicht nur im Ausland. Übrigens: Auch in Deutschland wird vermehrt gesucht und gefunden, so Reinicke.
"Die Schwerpunkte, was die Suche nach neuen Vorkommnissen anbelangt, die liegen in Niedersachsen so im Raum zwischen Hannover, Bremen und Oldenburg. Dort ist das eigentliche Kernland der Erdgasproduktion, dort wird auch immer noch dazugefunden. Darüber hinaus gibt es erhebliche Anstrengungen, die unternommen werden, in Schleswig Holstein, im Oberrheintal, in Bayern und auch zwischen Berlin und der Grenze zu Polen."
Der niedersächsische Ort Wietze bei Celle müsste eigentlich sogar weltberühmt sein. Schließlich wurde dort schon vor 150 Jahren nach Öl gebohrt - zum weltweit allerersten Mal. Und noch heute hat Niedersachsen für die deutsche Erdgasversorgung eine herausragende Bedeutung, sagt Reinicke.
"In der Größenordnung ein Fünftel, was wir in Deutschland verbrauchen, wird in Niedersachsen gefördert. Es ist ja oft die Rede vom Scheichtum Niedersachsen. Das ist auch durchaus angebracht: Wir exportieren Erdgas als Niedersachsen."
Und dort an der Clausthaler Uni werden die Fachkräfte von morgen ausgebildet. Bis zum 15. April werden noch Studenten für das Sommersemester angenommen.