"Es gibt keinen gerechteren Krieg als diesen", sagte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu. Der Beschuss des Gazastreifens müsse so lange weitergehen, bis die israelischen Ziele erreicht seien. Die Hamas müsse vernichtend geschlagen werden."Netanjahu hat dabei die Unterstützung des israelischen Volkes", berichtet DLF-Korrespondent Carsten Kühntopp. Man müsse die israelische Offensive gegen Hamas als Antwort auf einen Krieg sehen, den die Hamas begonnen habe, sagte John Kornblum im DLF. Israel reagiere nur darauf, ergänzte der ehemalige US-Botschafter in Deutschland.
Die vergangene Nacht war einer der schlimmsten, die der Gazastreifen bislang in diesem Konflikt erlebt hat. Im zentralen und südlichen Gazastreifen wurden nach palästinensischen Angaben 26 Menschen getötet. Insgesamt sind bei den israelischen Angriffen seit dem 8. Juli mehr als 1100 Menschen getötet und über 6500 verletzt worden. Bei einer der jüngsten Attacken auf Gaza wurde auch das Haus des Hamas-Anführers Ismail Hanija getroffen. Weder er noch seine Familie seien zu Hause gewesen, als das Haus von Raketen zerstört wurde, berichtete der Hamas-Fernsehsender Al Aksa. Bei den israelischen Angriffen wurde auch das einzige Kraftwerk im Gazastreifen getroffen und ging in Flammen auf. Das Gebiet verfügt nur über ein Elektrizitätswerk. Es versorgt etwa ein Drittel der Haushalte des Küstengebiets.
Angriffe auf Israel
Bei Gefechten mit militanten Palästinenser aus dem Gazastreifen wurden fünf israelische Soldaten getötet. Damit starben bislang insgesamt 53 israelische Soldaten und drei Zivilisten in diesem Konflikt. Die Angreifer waren durch einen Tunnel nach Israel gelangt. In Tel Aviv gab es am frühen Morgen erstmals seit Freitag Luftalarm. Acht Raketen wurden aus Gaza Richtung Israel abgefeuert, von denen nach israelischen Militärangaben zwei rund zehn Kilometer südlich von Tel Aviv einschlugen. Es habe dort keine Verletzten gegeben, hieß es.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zeigte sich besorgt über Berichte, dass Israel Zehntausende Menschen im Gazastreifen zur Flucht nach Gaza-Stadt aufgefordert hat. Wenn dies wahr sei, bedeute es eine weitere verheerende Auswirkung für die belagerten Zivilisten in diesen Teilen des Gazastreifens. Ban warnte in diesem Zusammenhang, die in Gaza arbeitenden UN-Organisationen hätten nicht die Ressourcen, einen zusätzlichen riesigen Zustrom verzweifelter Menschen zu bewältigen. Die Feindseligkeiten müssten beendet werden.
Diplomatische Bemühungen um Waffenruhe gehen weiter
US-Außenminister John Kerry erklärte, er werde seine Bemühungen um eine Waffenruhe fortsetzen. Letztlich könne die Krise in der Region aber nur beigelegt werden, wenn die Hamas "und alle anderen Terrorgruppen" entwaffnet würden.
Der französische Präsident François Hollande erklärte, die politischen Führungen der USA, Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens und Italiens hätten sich darauf geeinigt, ihre Anstrengungen zu verdoppeln, um eine Waffenruhe zu erreichen.
(tzi/sima)