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Nahost-Konflikt
Waffenruhe in Gaza hält nicht

In Gaza gilt seit dem Morgen eine dreitägige Waffenruhe. Palästinensische Familien machen sich auf den Weg zurück in ihre Wohnungen. Ihre Hoffnungen auf ein Ende der Gefechte erfüllten sich zunächst nicht. Palästinensische Medien berichten von Verstößen gegen die Waffenruhe.

01.08.2014
    Eine Gruppe von Palästinensern läuft durch eine staubige Straße, um zu ihren Wohnungen zurückzukehren, die sie wegen der Kämpfe zwischen israelischer Armee und Hamas verlassen haben.
    Zu Beginn der Feuerpause kehrten viele Palästinenser zurück in ihre Häuser, aus denen sie wegen der Kämpfe geflohen waren. (afp / Mahmud Hams)
    Die am Donnerstag ausgehandelte Feuerpause im Gazastreifen begann um 07.00 Uhr unserer Zeit. Die Straßen in Gaza füllten sich wieder mit Menschen, die vor den Kämpfen zwischen der israelischen Armee und der radikal-islamischen Palästinensorganisataion Hamas geflohen waren. Der 38-jährige Familienvater Ascharaf Sajed sagte, "wir hoffen, dass die Waffenruhe von Dauer ist und dass wir nicht zurück müssen in eine UNO-Unterkunft".
    Mehrere Tote bei neuen Gefechten
    Etwa zwei Stunden nach Beginn der Waffenruhe wurde im Gebiet um Rafah im südlichen Gazastreifen ein Zwischenfall gemeldet. Nach palästinensischen Angaben eröffneten israelische Panzer das Feuer, laut Gaza-Innenministerium wurden mindestens 25 Menschen getötet. Der israelische Rundfunk berichtete von heftigen Gefechten zwischen Soldaten und militanten Palästinensern. Israel wiederum wirft der Hamas vor, die Feuerpause gebrochen zu haben. Eine Mörsergranate soll aus Gaza auf israelisches Gebiet abgeschossen worden sein. Die israelische Zeitung Haaretz berichtet, Israel habe dem UNO-Gesandten Robert Serry daraufhin mitgeteilt, die Waffenruhe sei gescheitert.
    BREAKING: As far as Israel is concerned, Gaza cease-fire deal is over, Israeli official tells UN envoy http://t.co/EiANUchpNK— Haaretz.com (@haaretzcom) 1. August 2014
    Die Kämpfe zwischen Israelis und Palästinensern dauern seit mehr als drei Wochen an. Auch frühere Kampfpausen, die Israel oder die Hamas ausgerufen hatten, waren rasch wieder gebrochen worden. Ziel war jeweils, den Palästinensern zu ermöglichen, sich mit Lebensmitteln einzudecken, Tote zu bergen und die Wasser- und Stromversorgung zu reparieren. Darüber hinaus soll die Feuerpause Zeit für Verhandlungen über einen dauerhaften Waffenstillstand schaffen.
    Ägypten versucht weiter zu vermitteln
    So lud die ägyptische Regierung die Konfliktparteien erneut zu Gesprächen ein. Nach US-Angaben werden dazu heute palästinensische Vertreter unter anderem der Hamas, der Fatah und des Islamischen Dschihad erwartet. Vertreter Israels sollten morgen ankommen. Als Vermittler wird dann unter anderem US-Vizeaußenminister Bill Burns in der ägyptischen Hauptstadt Kairo erwartet.
    (tj/nin)