
Naeem sagte im Deutschlandfunk, die Bevölkerung fühle sich wegen der katastrophalen wirtschaftlichen Lage zunehmend allein gelassen. Insbesondere in Suweida im Süden des Landes, wo ein Schwerpunkt der Proteste liegt, sei der Staat überhaupt nicht mehr präsent. Er erwartet, dass das Regime von Machthaber Assad politische Schritte anstoßen könnte, um sich international weiter anzunähern. Dabei verwies er auf die Rückkehr Syriens in die Arabische Liga, die die Erwartungen an die Regierung in Damaskus gesteigert habe. Naeem gehört zum "Rat der syrischen Charta", einem Zusammenschluss einflussreicher Syrer, die sich für einen gesellschaftlichen Dialog einsetzen.
Die Proteste in Suweida und anderen Landesteilen halten seit inzwischen drei Wochen an. Kundgebungen in dem autoritär geführten Land sind gefährlich und daher ungewöhnlich. Der Bürgerkrieg nahm 2011 seinen Ausgang in Demonstrationen für mehr Demokratie.
Diese Nachricht wurde am 09.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.