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Namen für die Sternschnuppen

Morgen früh zwischen 1 Uhr und der einsetzenden Dämmerung lohnt sich noch ein Blick an den Südosthimmel. Dort steht das Sternbild Löwe, aus dem der Sternschnuppenstrom der Leoniden zu kommen scheint. Wenn Sie Glück haben, erwischen Sie 20 bis 30 Sternschnuppen pro Stunde.

Von Dirk Lorenzen |
    Erst seit dem Astronomenweltkongress im August dieses Jahres in Rio de Janeiro heißen die Leoniden auch ganz offiziell Leoniden. Eine spezielle Arbeitsgruppe zur Benennung von Meteorströmen hat dort die ersten 64 nach klaren Regeln mit Namen versehen. Bei den großen Strömen wie den Perseiden, den Orioniden oder eben jetzt den Leoniden war die Benennung ohnehin seit Jahrhunderten klar.

    Allerdings gibt es viele sehr schwache Ströme, die vielleicht nur fünf bis zehn Meteore pro Stunde zeigen. Da müssen die Astronomen zunächst entscheiden, ob wirklich ein wiederkehrender Sternschnuppenstrom vorliegt oder nur eine zufällige Häufung einzelner Meteore.

    Dann werden nach klaren Regeln die Namen für die Ströme festgelegt. Zudem beginnen die Forscher dann meist zügig mit der Fahndung nach dem Ursprungskometen, also dem Objekt, das die Staubpartikel auf seiner Bahn zurückgelassen hat, die schließlich zum Meteorstrom führen.

    Bisher gab es viel Konfusion über die tatsächliche Anzahl und die Namen der vielen Sternschnuppenströme. Unter Leitung des niederländischen Astronomen Peter Jenniskens, der zu den profiliertesten Meteorbeobachtern unserer Zeit gehört, wurden klare Regeln festgelegt, was ein Sternschnuppenstrom ist und wie er korrekt benannt wird.

    Kurzfassung der Regeln zur Benennung von Sternschnuppenströmen

    Fachartikel zur Benennung von Sternschnuppenströmen

    Liste der bekannten Sternschnuppenströme