Fette sind bekanntermaßen nicht in Wasser löslich, weshalb man dem Wasser beim Geschirrspülen ein Tensid zusetzt. Das hat längliche Moleküle, die am einen Ende Wasser mögen, am anderen Fett. Also lagern sich die Fett liebenden Enden der Tensidmoleküle am Fett, die Wasser liebenden am Wasser an. In der Folge bilden sich zahllose kleine Fettkügelchen, die von Tensidmolekülen wie Igelstacheln besetzt sind und wie ein Nebel im Wasser schweben – Fett und Wasser sind vermischt, was ohne Tenside nicht möglich ist. Ein Darmstädter Unternehmen hat nach diesem Prinzip jetzt raffinierte, von zahlreichen Patenten geschützte Rezepturen entwickelt, mit denen sich verschiedene Wirkstoffe in Kapseln von 30 Nanometern Durchmesser einschließen lassen, die dann in Lebensmittel eingebracht werden. Damit, sagt Frank Behnam von der Darmstädter Firma Aquanova, könne man jetzt zusammenmischen, was von Natur aus nicht zusammen wolle:
"Substanzen sind typischerweise entweder wasserlöslich oder fettlöslich, Vitamin C beispielsweise ist nur wasserlöslich, andere Substanzen wie Vitamin E sind nur fettlöslich. Durch die Verkapselung in dieser Größenordnung wird diese Grenze aufgehoben, das heißt, man kann auch ein Vitamin in Wasser einbringen, in klarer Form, das hat den Vorteil für die Industrie, es ist einfach verarbeitbar, hat den Vorteil für den Konsumenten, dass man jetzt ein klares Getränk hat mit Vitamin E das bislang trüb war."
Nanopartikel nämlich sind so klein, dass sie das Licht nicht mehr streuen, also bleibt das Getränk klar. Die Bedenken, die in letzter Zeit vermehrt im Zusammenhang mit Nanopartikeln in Lebensmitteln geäußert wurden, sind etwa für mineralische Substanzen teils durchaus berechtigt, können aber auf Stoffgruppen wie Fette et cetera nicht zutreffen, denn hier arbeitet der Körper selbst mit Nanopartikeln: Wer Milch trinkt oder ein Ei verzehrt, schluckt Unmengen davon. Die Zerlegbarkeit in kleinste Partikel ist sogar die Voraussetzung für die stoffliche Verwertung der Nahrungsmittel. Eine von vielen möglichen Anwendungen der Nano-Verkapselung: Unsichtbar verkapseltes Vitamin C, fachsprachlich Ascorbinsäure, als Oxidationsschutz für Speiseöle:
"Die Ascorbinsäure ist ja eine natürliche Antioxidanz, sie ist aber nicht in Öl einbringbar gewesen, und genau das machen wir jetzt, das heißt, also, für Öle bieten wir mit natürlichem Vitamin C Schutz vor Ranzigwerden. Wir bieten diese Technologie auch für andere Industriekonservierungsstoffe an, die teilweise nicht einsetzbar sind für bestimmte Milch-, Joghurtprodukte."
Wenn es bei der Mischung eigentlich unverträglicher Substanzen nicht auf die Sichtbarkeit oder Unsichtbarkeit der Komponenten ankommt, wie bei Mayonnaise oder Pflanzencremes, die ja ebenfalls Fett-Wassergemische sind, kann eine andere Technologie zum Zuge kommen, die jetzt ebenfalls im Nanomaßstab eingesetzt wird. Die zu mischenden Substanzen werden durch Siebe mit feinen Poren ineinander gepresst und bleiben dann als Emulsion miteinander verbunden. Sind die Siebe schlecht, mit unterschiedlichen Porengrößen, neigt die Emulsion zur Entmischung, was etwa eine Mayonnaise optisch unappetitlich macht. Unter den Tropfen einer Emulsion gilt nämlich das kapitalistische Gesetz "Die Großen fressen die Kleinen", kleinere Tropfen lösen sich in großen auf, was man schon an den Fettaugen auf einer Fleischbrühe sehen kann. Wenn aber alle Tropfen einer Emulsion zu Beginn gleich groß sind, können sie nur schwer ineinander fließen. Das erreicht man jetzt mit Sieben, deren Poren von wenigen hundert Nanometern Durchmesser nahezu identisch sind. Die Siebe werden aus Siliziumscheiben gefertigt wie sie in der Chipindustrie üblich sind und auch mit den dort verwendeten Techniken strukturiert: Das Silizium wird mit Photolack beschichtet, der - mit einem Nanometer-Lochmuster belichtet - der Lack entwickelt, die freiliegenden Lochstellen zu Löchern geätzt. Feinste Siebe dieser Qualität halten auch Mikroorganismen wie Bakterien, selbst Viren fern, man kann mit ihnen also Milch kalt sterilisieren, ohne sie also wie bisher erhitzen zu müssen.
"Substanzen sind typischerweise entweder wasserlöslich oder fettlöslich, Vitamin C beispielsweise ist nur wasserlöslich, andere Substanzen wie Vitamin E sind nur fettlöslich. Durch die Verkapselung in dieser Größenordnung wird diese Grenze aufgehoben, das heißt, man kann auch ein Vitamin in Wasser einbringen, in klarer Form, das hat den Vorteil für die Industrie, es ist einfach verarbeitbar, hat den Vorteil für den Konsumenten, dass man jetzt ein klares Getränk hat mit Vitamin E das bislang trüb war."
Nanopartikel nämlich sind so klein, dass sie das Licht nicht mehr streuen, also bleibt das Getränk klar. Die Bedenken, die in letzter Zeit vermehrt im Zusammenhang mit Nanopartikeln in Lebensmitteln geäußert wurden, sind etwa für mineralische Substanzen teils durchaus berechtigt, können aber auf Stoffgruppen wie Fette et cetera nicht zutreffen, denn hier arbeitet der Körper selbst mit Nanopartikeln: Wer Milch trinkt oder ein Ei verzehrt, schluckt Unmengen davon. Die Zerlegbarkeit in kleinste Partikel ist sogar die Voraussetzung für die stoffliche Verwertung der Nahrungsmittel. Eine von vielen möglichen Anwendungen der Nano-Verkapselung: Unsichtbar verkapseltes Vitamin C, fachsprachlich Ascorbinsäure, als Oxidationsschutz für Speiseöle:
"Die Ascorbinsäure ist ja eine natürliche Antioxidanz, sie ist aber nicht in Öl einbringbar gewesen, und genau das machen wir jetzt, das heißt, also, für Öle bieten wir mit natürlichem Vitamin C Schutz vor Ranzigwerden. Wir bieten diese Technologie auch für andere Industriekonservierungsstoffe an, die teilweise nicht einsetzbar sind für bestimmte Milch-, Joghurtprodukte."
Wenn es bei der Mischung eigentlich unverträglicher Substanzen nicht auf die Sichtbarkeit oder Unsichtbarkeit der Komponenten ankommt, wie bei Mayonnaise oder Pflanzencremes, die ja ebenfalls Fett-Wassergemische sind, kann eine andere Technologie zum Zuge kommen, die jetzt ebenfalls im Nanomaßstab eingesetzt wird. Die zu mischenden Substanzen werden durch Siebe mit feinen Poren ineinander gepresst und bleiben dann als Emulsion miteinander verbunden. Sind die Siebe schlecht, mit unterschiedlichen Porengrößen, neigt die Emulsion zur Entmischung, was etwa eine Mayonnaise optisch unappetitlich macht. Unter den Tropfen einer Emulsion gilt nämlich das kapitalistische Gesetz "Die Großen fressen die Kleinen", kleinere Tropfen lösen sich in großen auf, was man schon an den Fettaugen auf einer Fleischbrühe sehen kann. Wenn aber alle Tropfen einer Emulsion zu Beginn gleich groß sind, können sie nur schwer ineinander fließen. Das erreicht man jetzt mit Sieben, deren Poren von wenigen hundert Nanometern Durchmesser nahezu identisch sind. Die Siebe werden aus Siliziumscheiben gefertigt wie sie in der Chipindustrie üblich sind und auch mit den dort verwendeten Techniken strukturiert: Das Silizium wird mit Photolack beschichtet, der - mit einem Nanometer-Lochmuster belichtet - der Lack entwickelt, die freiliegenden Lochstellen zu Löchern geätzt. Feinste Siebe dieser Qualität halten auch Mikroorganismen wie Bakterien, selbst Viren fern, man kann mit ihnen also Milch kalt sterilisieren, ohne sie also wie bisher erhitzen zu müssen.