Der 2. April 2007 könnte in die Geschichte der Chirurgie eingehen. An diesem Montag Morgen fand die erste Bauchoperation statt, bei der keinerlei Narben zurückbleiben sollten. Leitender Chirurg war Jacques Marescaux, Direktor am Universitätsklinikum Straßburg.
" Wir haben die erste vollständige Gallensteinentfernung durch die Vagina vorgenommen, bei der keinerlei Instrumente durch die Bauchdecke eingeführt wurden - außer einer zwei Millimeter dicken Nadel, um Luft in den Bauch zu pumpen und die Operation dadurch besser zu kontrollieren."
Vor zwanzig Jahren hat die Schlüsselloch-Technik die Chirurgie revolutioniert. Der große Bauchschnitt ist kleinen Löchern in der Bauchdecke gewichen, durch die Endoskope und chirurgische Instrumente eingeführt werden. Doch auch dabei bleiben einige kleine Narben, die den Operierten zeitlebens an den Eingriff erinnern. Und jeder siebte Patient muss sogar nachoperiert werden, weil es später zu einem Bruch der Bauchdecke kommt. All das entfällt bei der "Bauchchirurgie durch natürliche Körperöffnungen", wie das Verfahren offiziell heißt. Jacques Marescaux sieht noch weitere Pluspunkte.
"Das Endoskop, das wir durch eine Körperöffnung einführen, ist biegsam. So kommen wir auch an Bereiche im Bauchraum heran, die für einen konventionellen Schlüsselloch-Eingriff nur schlecht zugänglich sind. Bei diesem müssen wir außerdem fünf oder sechs kleine Löcher in die Bauchdecke schneiden, und das entfällt mit der neuen Methode ebenfalls. Deshalb erwarten wir, dass die Patienten nach der Operation weniger Schmerzen haben, was ein großer Fortschritt wäre.)"
Mehr als 200 unterschiedlichste Bauchoperationen an Tieren hat das französische Team vorgenommen, bevor es bei einer Patientin den ersten Eingriff durch die Vagina wagte. Für den heutigen Dienstag ist eine zweite derartige Gallenstein-Entfernung vorgesehen. Auch den Zugang über den Mund und die Magenwand peilen die Chirurgen an. Dafür haben sie in der vergangenen Woche die Erlaubnis des Straßburger Ethikkomitees erhalten und warten nun auf die Genehmigung des Gesundheitsministers in Paris. Die ersten Operationen sind für September geplant.
" Wir wollen 50 Patientinnen über die Vagina operieren und weitere 50 Eingriffe über den Mund und den Magen vornehmen. Dann werden wir mit einer klinischen Studie beginnen, die nicht nur die relativ einfachen Fälle umfasst, die wir bisher auswählen. Sie soll zeigen, ob das neue Verfahren den herkömmlichen Schlüsselloch-Operationen überlegen ist."
Noch hat außer dem französischen Team niemand narbenfreie Operationen vorgenommen. Den Erfolg führt Jacques Marescaux wesentlich auf die Zusammenarbeit mit deutschen Medizintechnikern zurück.
"Das größte Problem ist noch die Leistungsfähigkeit der Endoskope. Deshalb arbeiten wir seit 2004 mit dem Unternehmen Karl Storz in Tuttlingen zusammen, einem der Weltmarktführer. Gemeinsam mit dessen Ingenieuren entwickeln wir die Instrumente weiter. Wir glauben, dass wir bis zum kommenden Jahr Endoskope haben werden, die optimal an die neue Operationstechnik angepasst sind."
Die erste Patientin konnte die Straßburger Uniklinik schon am Tag nach der Gallenstein-Entfernung schmerzfrei verlassen. Eine Revolution in der Chirurgie ist das für Jacques Marescaux aber noch nicht. Die will er erst ausrufen, wenn die Überlegenheit der narbenfreien Eingriffe durch Studien belegt ist.
" Wir haben die erste vollständige Gallensteinentfernung durch die Vagina vorgenommen, bei der keinerlei Instrumente durch die Bauchdecke eingeführt wurden - außer einer zwei Millimeter dicken Nadel, um Luft in den Bauch zu pumpen und die Operation dadurch besser zu kontrollieren."
Vor zwanzig Jahren hat die Schlüsselloch-Technik die Chirurgie revolutioniert. Der große Bauchschnitt ist kleinen Löchern in der Bauchdecke gewichen, durch die Endoskope und chirurgische Instrumente eingeführt werden. Doch auch dabei bleiben einige kleine Narben, die den Operierten zeitlebens an den Eingriff erinnern. Und jeder siebte Patient muss sogar nachoperiert werden, weil es später zu einem Bruch der Bauchdecke kommt. All das entfällt bei der "Bauchchirurgie durch natürliche Körperöffnungen", wie das Verfahren offiziell heißt. Jacques Marescaux sieht noch weitere Pluspunkte.
"Das Endoskop, das wir durch eine Körperöffnung einführen, ist biegsam. So kommen wir auch an Bereiche im Bauchraum heran, die für einen konventionellen Schlüsselloch-Eingriff nur schlecht zugänglich sind. Bei diesem müssen wir außerdem fünf oder sechs kleine Löcher in die Bauchdecke schneiden, und das entfällt mit der neuen Methode ebenfalls. Deshalb erwarten wir, dass die Patienten nach der Operation weniger Schmerzen haben, was ein großer Fortschritt wäre.)"
Mehr als 200 unterschiedlichste Bauchoperationen an Tieren hat das französische Team vorgenommen, bevor es bei einer Patientin den ersten Eingriff durch die Vagina wagte. Für den heutigen Dienstag ist eine zweite derartige Gallenstein-Entfernung vorgesehen. Auch den Zugang über den Mund und die Magenwand peilen die Chirurgen an. Dafür haben sie in der vergangenen Woche die Erlaubnis des Straßburger Ethikkomitees erhalten und warten nun auf die Genehmigung des Gesundheitsministers in Paris. Die ersten Operationen sind für September geplant.
" Wir wollen 50 Patientinnen über die Vagina operieren und weitere 50 Eingriffe über den Mund und den Magen vornehmen. Dann werden wir mit einer klinischen Studie beginnen, die nicht nur die relativ einfachen Fälle umfasst, die wir bisher auswählen. Sie soll zeigen, ob das neue Verfahren den herkömmlichen Schlüsselloch-Operationen überlegen ist."
Noch hat außer dem französischen Team niemand narbenfreie Operationen vorgenommen. Den Erfolg führt Jacques Marescaux wesentlich auf die Zusammenarbeit mit deutschen Medizintechnikern zurück.
"Das größte Problem ist noch die Leistungsfähigkeit der Endoskope. Deshalb arbeiten wir seit 2004 mit dem Unternehmen Karl Storz in Tuttlingen zusammen, einem der Weltmarktführer. Gemeinsam mit dessen Ingenieuren entwickeln wir die Instrumente weiter. Wir glauben, dass wir bis zum kommenden Jahr Endoskope haben werden, die optimal an die neue Operationstechnik angepasst sind."
Die erste Patientin konnte die Straßburger Uniklinik schon am Tag nach der Gallenstein-Entfernung schmerzfrei verlassen. Eine Revolution in der Chirurgie ist das für Jacques Marescaux aber noch nicht. Die will er erst ausrufen, wenn die Überlegenheit der narbenfreien Eingriffe durch Studien belegt ist.