Emotionen in der Musik
Nationalhymnen klingen je nach Region unterschiedlich

Die Nationalhymnen verschiedener Länder unterscheiden sich je nach geografischer Lage. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie. Danach haben Staaten in Äquatornähe tendenziell dynamischere, energiegeladenere Nationalhymnen als nördliche Länder. Dort überwiegen eher getragene oder sogar traurig anmutende Melodien.

    US-Präsident Donald Trump salutiert, während der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, während eines Staatsdinners im Lusail-Palast neben ihm steht.
    US-Präsident Donald Trump salutiert, während die Nationalhymne seines Landes erklingt, neben ihm der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani. (Alex Brandon / AP / dpa)
    Ein finnisches Forschungsteam hat 176 Hymnen ausschließlich anhand ihrer Melodie analysiert - die Texte blieben außen vor. Die in den "Scientific Reports" der Zeitschrift "Nature" veröffentlichten Ergebnisse zeigen: Die Region der Erde, in der ein Land liegt, hat offenbar Einfluss auf den Klang seiner Hymne.
    Unterschiede lassen sich sogar je nach Kontinent ausmachen. So klingen Hymnen aus Nord- und Südamerika nach Auffassung der Forscher angespannter, ängstlicher und negativer, während ozeanische Hymnen besonders viel Freude ausdrücken.
    Auch die jeweilige Gesellschaftsstruktur beeinflusst demnach die Musik. Hierarchische, kollektivistische Länder hätten energische, kraftvolle Hymnen, individualistische Gesellschaften mit flachen Hierarchien eher sanfte und ruhige, schreiben die Wissenschaftler.
    Diese Nachricht wurde am 09.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.