Vor Trump-Putin-Treffen
NATO-Generalsekretär Rutte: Gespräche über ukrainische Gebiete wohl unvermeidbar

Bei künftigen Verhandlungen über eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg muss sich Kiew nach Ansicht von NATO-Generalsekretär Rutte auf Gebietsverluste einstellen.

    NATO-Generalsekretär Mark Rutte spricht mit Journalisten bei seiner Ankunft zum informellen NATO-Außenministertreffen in Belek nahe Antalya, Türkei.
    NATO-Generalsekretär Mark Rutte. (Khalil Hamra/AP/dpa)
    Man müsse im Moment zur Kenntnis nehmen, dass Russland einen Teil des ukrainischen Territoriums kontrolliere, sagte Rutte dem US-Sender ABC News. In territorialen Fragen sei es wichtig, zwischen einer "de facto" und einer "de jure" Anerkennung zu unterscheiden. Zugleich betonte der NATO-Generalsekretär, die Ukraine sei ein souveräner Staat, der seine geopolitische Zukunft selbst bestimme.
    Der frühere deutsche Botschafter in Moskau, von Fritsch, sagte im Deutschlandfunk, eine Gebietsabtretung wäre eine fatale Aufgabe der bestehenden Regeln des Völkerrechts. Dass solche Optionen bereits im Vorfeld öffentlich bekannt gegeben werden, zeige eine schlechte Qualität der amerikanischen Diplomatie, sagte von Fritsch. Der russische Staatschef Putin werde das annehmen und versuchen, noch mehr zu erreichen.
    Am Freitag wollen sich US-Präsident Trump und Putin in Alaska treffen. Trump brachte bereits einen "Gebietstausch" zwischen Russland und der Ukraine ins Gespräch, ohne dies näher zu erläutern. Der ukrainische Präsident Selenskyj schloss aus, Gebiete an Russland abzutreten.
    Diese Nachricht wurde am 11.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.