Ukraine-Krieg
NATO-Generalsekretär Rutte trifft ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Kiew

NATO-Generalsekretär Rutte hat bei einem Besuch in der Ukraine die Notwendigkeit robuster Sicherheitsgarantien betont. Es müsse sichergestellt werden, dass Russland sich an ein Friedensabkommen halte und die Ukraine nie wieder angreife, sagte er nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj.

    NATO-Genralsekretär Rutte und der ukrainische Präsident Selenskyj reichen sich die Hand. Hinter ihnen die NATO- und die Ukraine-Flagge.
    NATO-Generalsekretär Rutte trifft den ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Kiew. (AFP / SERGEI SUPINSKY)
    Über die Ausgestaltung würden gemeinsam mit den USA intensive Gespräche geführt. Selenskyj erklärte, die Garantien müssten Artikel 5 der NATO ähneln, demzufolge ein Angriff auf ein Mitglied als Angriff auf alle gilt. Er forderte die westlichen Verbündeten zugleich auf, neue Sanktionen gegen Russland zu verhängen, sollte das Land weiter keine Bereitschaft zeigen, den Krieg zu beenden.

    Kallas: "Forderung nach Gebietsabtretungen ist Falle"

    Die EU-Außenbeauftragte Kallas sagte der BBC, die stärkste Sicherheitsgarantie sei eine starke ukrainische Armee. Die Unterstützerländer seien gefragt, selbst zu entscheiden, welchen Beitrag sie leisten könnten. Kallas warnte mit Blick auf Verhandlungen zur Beendigung des Ukrainekriegs davor, dass die Ukraine Gebiete an Russland abtritt. Dies sei eine Falle, die Russlands Staatschef Putin gestellt habe und in die die Ukraine und ihre Verbündeten tappen sollten. Berichten zufolge fordert Putin von der Ukraine den vollständigen Verzicht auf die Region Donbass im Osten des Landes.

    Kämpfe gehen unvermindert weiter

    Die russischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben drei Dörfer in der ostukrainischen Region Donezk erobert. Dabei handele es sich um Kateryniwka, Wolodymyriwka und Rusyn Jar, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Die Meldung lässt sich nicht unabhängig überprüfen. Die ukrainische Armee teilte mit, dass sie in Russland im Gebiet Brjansk die Pumpstation Unetscha beschossen habe, wodurch die Öllieferungen durch die Druschba-Pipeline unterbrochen worden seien. Die Druschba-Pipeline liefert russisches Öl etwa in die Slowakei und nach Ungarn. Der ungarische Außenminister Szijjarto sprach von einem weiteren Angriff auf die Energiesicherheit seines Landes. Auch die Slowakei beschwerte sich.
    Im Gegensatz zu den meisten anderen EU-Ländern sind die Slowakei und Ungarn weiterhin von russischem Öl abhängig. In den vergangenen Wochen hatte die Ukraine mehrfach Pumpstationen der Pipeline beschossen und so Öllieferungen jeweils für mehrere Tage unterbrochen.
    Diese Nachricht wurde am 22.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.