Drohnen-Zwischenfall in Polen
NATO-Generalsekretär Rutte unterstreicht Verteidigungsbereitschaft

Nach dem Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum hat NATO-Generalsekretär Rutte die Verteidigungsbereitschaft der Allianz unterstrichen.

    Das von einer Drohne zerstörte Dach eines Wohngebäudes in Wyryki, Ostpolen.
    Das von einer Drohne zerstörte Dach eines Wohngebäudes in Wyryki, Ostpolen. (Wojtek Jargilo/PAP/dpa)
    Die vergangene Nacht habe gezeigt, dass das Bündnis in der Lage sei, NATO-Gebiet und seinen Luftraum zu verteidigen, sagte Rutte in Brüssel. Neben polnischen und niederländischen Kampfflugzeugen seien auch italienische AWACS-Überwachungsflugzeuge, Luftbetankungsflugzeuge sowie deutsche Patriot-Luftabwehreinheiten im Einsatz oder in Alarmbereitschaft gewesen, sagte Rutte. Er sprach von einem absolut rücksichtslosen und gefährlichen Vorfall.
    Bundesverteidigungsminister Pistorius sagte im Bundestag, Deutschland unterstütze Polens Maßnahmen zur Anwendung von Artikel 4 des NATO-Vertrags. Die polnische Regierung hatte zuvor entsprechende Konsultationen der NATO-Länder beantragt. Ministerpräsident Tusk zufolge waren mindestens 19 russische Drohnen in den polnischen Luftraum vorgedrungen, ein Großteil von Belarus aus, das mit Russland verbündet ist. Drei der Drohnen seien von der Luftwaffe abgeschossen worden.
    Der ukrainische Präsident Selenskyj sprach von einem ernsten Präzedenzfall für Europa. Russland erklärte, Polen habe bislang keine Beweise für eine russische Herkunft der Drohnen vorgelegt.
    Diese Nachricht wurde am 10.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.