
Die Ausgaben der Europäer in den Vereinigten Staaten beliefen sich bereits heute auf Hunderte Milliarden Dollar, sagte Rutte der Deutschen Presse-Agentur. Es könnten aber noch viel mehr werden, wenn die US-Verteidigungsindustrie liberalisiert würde und man für Käufe nicht noch die Zustimmung von Kongress, Pentagon und Weißem Haus benötigte. Als Beispiel nannte Rutte das Raketenabwehrsystem vom Typ Patriot, das zwei Milliarden pro Stück koste, derzeit aber enorm lange brauche, bis es nach Europa gelange.
Trump hatte zuletzt eine drastische Erhöhung der Verteidigungsausgaben der einzelnen NATO-Staaten gefordert und von fünf statt bisher zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts gesprochen. Der britische Außenminister Lammy forderte Trump auf, einen Plan für die Erhöhung der amerikanischen Verteidigungsausgaben vorzulegen. Die USA erfüllten die Forderung selbst nicht.
Falko Droßmann, verteidigungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, sagte im Deutschlandfunk, dass Trump damit nicht komplett Unrecht habe. "Trump ist Kaufmann und hat eine Händlermentalität, er fängt sehr hoch an", sagte Droßmann. Beim nächsten Gipfel werde man eine Lösung finden. Aber auch er sei der Ansicht, dass die aktuellen Militärausgaben erhöht werden müssten. 23 von 32 Natostaaten würden derzeit nicht einmal das Ziel von zwei Prozent erfüllen, was ein Problem sei.
Diese Nachricht wurde am 09.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.