Verletzung des Luftraums
NATO-Rat wirft Russland "unverantwortliche Eskalation" vor

Der NATO-Rat hat Russland nach den jüngsten Vorfällen in Estland und Polen eine unverantwortliche Eskalation vorgeworfen. Moskaus Handeln könne zu Fehleinschätzungen führen und Menschenleben gefährden, heißt es in einer Erklärung nach einer Sitzung des Rats in Brüssel.

    Flaggen mit dem NATO-Logo hängen vor dem NATO-Hauptquartier in Brüssel.
    Das NATO-Hauptquartier in Brüssel (picture alliance / AA / photothek.de / Janine Schmitz)
    Die NATO und ihre Bündnispartner würden im Einklang mit dem Völkerrecht alle notwendigen militärischen und nichtmilitärischen Mittel einsetzen, um sich zu verteidigen und Bedrohungen aus allen Richtungen abzuwehren. NATO-Generalsekretär Rutte sagte, die Vorfälle seien entweder von Russland beabsichtigt oder in offensichtlicher Unfähigkeit begründet.
    Das Verteidigungsbündnis reagierte damit auf die kürzliche Verletzung des estnischen Luftraums durch russische Kampfjets und das Eindringen mehrerer Drohnen in den polnischen Luftraum. Moskau bestreitet die Vorwürfe bezüglich Estlands. Bezüglich der Drohnen über Polen spricht Russland von einem Versehen. Polens Regierungschef Tusk betonte am Montag, sein Land werde entschlossen auf Verletzungen seines Luftraums reagieren.

    EU-Kommission: Drohnenabwehr rasch und entschlossen ausbauen

    Die EU-Kommission erklärte, die Europäische Union müsse angesichts der Vorkommnisse rasch und entschlossen ihre Drohnenabwehr ausbauen. Bundesverteidigungsminister Pistorius hatte sich zuvor dafür ausgesprochen, besonnen auf das russische Vorgehen zu reagieren. Der SPD-Politiker sagte dem "Handelsblatt", die Strategie des russischen Präsidenten Putin sei leicht zu durchschauen. Er wolle von den EU-Sanktionen und der Lage im Donbass ablenken und zugleich den Westen provozieren.
    Diese Nachricht wurde am 23.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.